Förderzeitraum beendet

Seniorenzentrum Villa am Buttermarkt, Adenau

Zeit sparen, Zeit schenken – Schaffung innovativer Techniken für pflegebedürftige und demenzkranke Menschen

Das Projekt

  • Neueste Pflegetechnik bei der Gestaltung von Wohnbereichen
  • Vorbild: Japan
  • Mehr Lebensqualität durch mehr Technik
  • Neugestaltung vor allem der Sanitärbereiche
  • Betten, Sensormatten und Vorlagensysteme mit Sensoren und Datenübermittlung (zum Beispiel wenn eine Betroffene oder ein Betroffener das Bett verlässt)
  • Automatisierte Bidet-Toiletten
  • Entwicklung von Sitzduschen
  • Moderne Datenübertragung
  • nachhaltige Verbesserung der Prozessabläufe
  • Optimierung des Heimalltags
  • Minimierung aufwändiger Personalübergaben zwischen den Schichten

Der Standort

Hauptstraße 279-281
53518 Adenau
Rheinland-Pfalz
www.projekt-3.de

Was es bietet

Mehr Komfort im täglichen Leben und Arbeiten in einem Seniorenzentrum: Inspiriert von den Erfahrungen einer Studienreise nach Japan werden in der Villa am Buttermarkt intelligente technische Lösungen in den Lebensalltag der Bewohnerinnen und Bewohner eingeführt. Die mehrfach ausgezeichnete Einrichtung bietet insgesamt 89 Plätze, darin in einem eigenen Bereich, dem 'Dorf', 24 Plätze für altersverwirrte Menschen.

Ziel des Projekts ist die Gewinnung von Erkenntnissen, inwiefern modernste Technik die Arbeitsabläufe in einer Einrichtung unterstützen und gleichzeitig den dort lebenden Menschen mehr Komfort bieten kann. Nach dem Motto "Zeit sparen – Zeit schenken" wird die durch Ablaufoptimierung gesparte Zeit eins zu eins in die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner der Villa am Buttermarkt fließen.

Diese Effektivitäts- und Qualitätssteigerung findet sowohl auf installationstechnischer Ebene statt – Einrichtung von Dusch-WCs, Verwendung von Sensormatten, Entwicklung einer Sitzdusche –, wie auch durch interne Vernetzung hinsichtlich der Pflegedokumentation und durch Einführung eines internen Benchmarkings.

Die Förderung dieser Maßnahmen durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird durch eine unterstützende Förderung seitens des Landesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz ergänzt.

Erste Resultate wurden beim einem Besuch der Ministerin Malu Dreyer vorgestellt. Pressebericht dazu in der rechten Spalte.

Wie es geplant und gebaut wurde

Projektdurchführung

Die vorgesehenen installationstechnischen Maßnahmen sind weitgehend umgesetzt und werden in ihrer Nutzung und Akzeptanz durch die Bewohner wie das Personal aufmerksam begleitet.

Dusch-WCs:

Acht modernste Dusch-WCs wurden im November 2006 installiert. Sie sollen die Selbstständigkeit im Bereich der Intimpflege erhalten und fördern. Gleichzeitig können die WCs auch durch die Pflegekräfte über eine Fernbedienung gesteuert werden. So wird die Intimpflege gleich im Anschluss an den Toilettengang möglich.

Sensormatten:

Mehr Sicherheit bei Desorientierung bieten Sensormatten, die an die Rufanlage gekoppelt sind und das Verlassen des Bettes über einen Rufton und unter Anzeige der Zimmernummer signalisieren. Damit soll der Sturz- und Verletzungsgefahr vorgebeugt werden. Jeweils 5 Boden- beziehungsweise Bettmatten finden je nach Bedarf Verwendung.

Sitzdusche:

Nach japanischem Vorbild wurde von der Firma Gondorf Baumanagement ein Prototyp einer Sitzdusche entwickelt. Durch ihre beidseitigen, höhenverstellbaren Duscharme und eine im Sitz eingebaute Spezialdusche für den Intimbereich ermöglicht sie ein selbstständiges Duschen im Sitzen. Über einen zusätzlichen Duschkopf kann ebenfalls die Haarwäsche erfolgen. Das Design des Prototyps befindet sich noch im Entwicklungsstadium und soll nach Auswertung der Erfahrungen in ein marktfähiges Produkt münden.

Vernetzung:

In der Umsetzung befindet sich die Vernetzung der gesamten Pflegeeinrichtung über WLAN-fähige Notebooks. Die Hardware (Firma tns) und die Software (Firma THS) werden dahingehend abgestimmt, dass je nach Zugriffsrechten alle Bereiche die für sie relevanten Daten einsehen können. Die bislang formularbasierte Dokumentation wird dann nahezu ausschließlich auf elektronischem Wege erfolgen.

Resultate

Die vorläufigen Resultate bestätigen insgesamt, dass der Technikeinsatz die organisatorischen und pflegerischen Abläufe erleichtert, was sowohl einen Motivationsschub beim pflegenden Personal wie auch eine höhere Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit sich brachte.

Im Einzelnen sind die Erfahrungen mit den Sensormatten rundum positiv. Bei den Dusch-WCs und auch bei der Sitzdusche gehen die Ansichten und Nutzungswünsche der Nutzer auseinander – große Zustimmung einerseits, Probleme in der Nutzung und Ablehnung andererseits. Hier sind persönliche Haltungen und Gewohnheiten für das Urteil entscheidend, die durchaus gegebenen positiven Effekte im Pflegealltag beschränken sich auf die Personen, die damit einen problemlosen Umgang pflegen können.

Projektdetails

Träger

Projekt 3 e. V.
Bachstraße 13
56727 Mayen

Kosten

circa 140.000 Euro

Plätze

89 in der Villa am Buttermarkt
davon 24 in 'Das Dorf' (vollstationäre Pflege Demenz)
6 Wohnungen in 'Senioren Alp' (altengerechtes Wohnen)

Weitere Einrichtungen des Trägers

'La Residencia' – Seniorenzentrum
56736 Kottenheim

'Schlossresidenz' – Zentrum für Senioren
06528 Beyernaumburg

'Villa Kunterbunt' – Behindertenzentrum
06528 Obersdorf

'Zur Sonne' – Orientierungshaus für Suchtkranke
06528 Hainrode

'Am Harzgarten' – Zentrum für Suchtkranke
06547 Stolberg

Projektpartner

Dusch-WC

Firma Geberit GmbH & Co. KG
Theuerbachstraße 1
88630 Pfullendorf

Sitzdusche

Firma Gondorf Baumanagement
Katzenberger Weg 4
56727 Mayen

Hardware

TNS Schroeder Computer
Neustraße 28
56727 Mayen

Softwareentwicklung

THS-Software GmbH
Zazenhäuser Straße 94
70437 Stuttgart

Sensormatten

Rölke Pharma
Friedrich-Ebert-Damm 112
22047 Hamburg