Förderzeitraum beendet

Zentrum für Senioren und Begegnung Adrienne von Bülow, Grafenau-Dätzingen

Technologiegestützes Wohnen und Arbeiten in einem Altenzentrum der Zukunft

Das Projekt

  • Technikgeleitete und gemeinwesenorientierte Senioreneinrichtung
  • Zentrale Regelung der Gebäudetechnik
  • Einrichtung neuester Datenübermittlungssysteme (EIB und WLAN)
  • automatische Steuerung von Belichtung und Wärme (Markisen und anderes)
  • Einsatz von Sensoren und Bewegungsmeldern
  • automatische Prüfung der Berechtigungen
  • Steuerung aller Funktionen etwa vom Nachtdienstzimmer aus
  • hohe Funktionalität, Reduzierung von Technikängsten bei Personal und Bewohnerschaft
  • Einbindung von Gemeinde- und Begegnungsangeboten sowie von Wohnungen
  • Technische Vernetzung
  • Besondere Barrierefreiheit
  • Beispielgebende gebäudebezogene Systemlösung

Der Standort

Döffinger Straße 30
71120 Grafenau-Dätzingen
Baden-Württemberg
www.seniorenzentrum-grafenau.de

Was es bietet

Angebot

Im August 2007 wurde das Zentrum für Senioren und Begegnung Adrienne von Bülow in Grafenau-Dätzingen in Betrieb genommen. Die Einrichtung bietet 51 Pflegeplätze für Pflegebedürftige und an Demenz erkrankten Seniorinnen und Senioren in Dauer- oder Kurzzeitpflege. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine öffentliche Begegnungsstätte und durch 18 Eigentumswohnungen in einer betreuten Seniorenwohnanlage.

Die Keppler-Stiftung verantwortet den Betrieb der Pflegeeinrichtung, der Begegnungsstätte sowie die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in der direkt angeschlossenen Wohnanlage. Damit ist gewährleistet, dass pflegebedürftige Menschen in Grafenau ein wohnortnahes Angebot erhalten und ins Leben ihres Umfeldes eingebunden bleiben. Das Zentrum wird im Verbund mit den stiftungseigenen Seniorenzentren Bürgerheim in Weil der Stadt und Haus Michael in Weil der Stadt - Merklingen geführt.

Raum- und Nutzungskonzept

Der zweigeschossige Pflegebereich verfügt über 43 Einzelzimmer und 4 Doppelzimmer, alle ausgestattet mit einer eigenen Nasszelle und barrierefrei nach DIN 18025 ausgebildet. Die Raumgestaltung ist so konzipiert, dass ohne größere Umbauten zwei Zimmereinheiten zu einem kleine Apartment zusammengelegt werden können. Eine Reihe unterschiedlicher Aufenthaltsbereiche bietet die Möglichkeit, in Kleingruppen spezielle Betreuungsangebote durchzuführen. Kurze Wege sichern eine möglichst effiziente Versorgung durch das Pflegepersonal. Die beiden Wohnbereiche können jederzeit in 4 Wohngruppen umgestaltet werden.

In der Begegnungsstätte werden offene Angebote für das Gemeinwesen und für das Seniorenzentrum gleichermaßen umgesetzt, darunter fallen auch generationenübergreifende Aktivitäten und Freiräume für jede Art von bürgerschaftlichem Engagement. Dazu hat sich die Bürgerstiftung Grafenau, eine Initiative für Bürger durch Bürger gegründet. So soll auch die Jugendarbeit ins Zentrum eingebunden werden und so das Zusammenleben in der Gemeinde fördern. Die räumlich eingebundene Kapelle bietet die Möglichkeit zur Feier von Gottesdiensten. Die Erschließung über das großzügige, durch flexible Raumteiler vielfältig nutzbare Foyer lädt Bewohner wie Gäste zur Einkehr ein. Durch die Keppler-Stiftung werden gastronomische Serviceleistungen wie offener Mittagstisch, Abendessen und Cafébetrieb organisiert.

Eine ausführliche Präsentation der Einrichtung findet sich zum Herunterladen in der rechten Spalte.

Konzeption

Menschen, die in stationären Einrichtungen leben, sind tagtäglich mit vielerlei Einschränkungen konfrontiert: Mobilität, Wohnraum, selbstständige Lebensführung, Gesundheit, soziale Kontakte und anderem. Dabei ist es Wunsch und Ziel, auch in dieser Lebenssituation Selbstständigkeit zu erhalten und Selbstbestimmung zu gewährleisten.

In der neuen Einrichtung in Grafenau stand die Frage im Zentrum der Überlegungen, in wie weit der Einsatz innovativer Technik und technischer Hilfsmittel bei der Pflege und Betreuung von alten Menschen und hinsichtlich der Optimierung der Arbeitsprozesse des Personals gute Perspektiven schaffen kann. Dabei gilt als entscheidendes Kriterium, welchen Beitrag technische Hilfsmittel liefern können, um sich in der Pflege noch deutlicher auf die persönliche Zuwendung konzentrieren zu können.

Eine intelligente Systemlösung auf der Basis einer BUS-Systematik mit ihrer hochgradigen technischen Flexibilität bietet hier die zukunftsfähige Lösung, insbesondere im Hinblick auf die gebäudebezogene Bindewirkung von 25 bis 30 Jahren. Zwar mit deutlich höherem planerischen, installationstechnischem und damit finanziellem Aufwand verbunden, ergibt sich in der Gegenüberstellung von Aufwand und Nutzen doch mittel- bis langfristig ein eindeutiger Mehrwert für die Bewohner und Kunden wie die Einrichtung insgesamt.

Technische Ausstattung

Bei einem BUS-System können beliebig viele Bedienstellen mit belieb vielen 'Aktoren' kombiniert werden. Weiterhin sind Schnittstellen zu fast allen anderen Medien möglich, wie Telefonie, Computer-Netzwerke, Notrufsysteme, Sprachsteuerungssysteme, Internet, Pflegedokumentation und weiteren. Zusätzliche Sicherheit in einer Altenhilfeeinrichtung entsteht durch zentrale Steuerungs- und Überwachungsmöglichkeiten, spezielle Zutrittskontrollen, allgemeine Gebäudeüberwachung, spezielle Beleuchtungskonzepte, Home-Care-Systeme, Bewegungsmelder und Sturzmatten oder auch Herdüberwachung.

Im Adrienne-von-Bülow-Zentrum stellt sich die darauf ausgerichtete technische Ausstattung im Detail wie folgt dar:

Grundstruktur

  • Gesamtgebäude mit Ringleitung Busverkabelung
  • Installation in den Räumen sternförmig
  • Platzreserven in Etagen- und raumbezogenen Verteilern
     

Bewohnerzimmer

  • Ringleitung BUS und Stützpunktverteiler Raum in Zwischendecken
  • Installation in den Räumen sternförmig
  • In ausgewählten Bewohnerzimmern Sicherheits- und Überwachungsfunktionen
  • Erweiterbarkeit und Flexibilität bei erforderlicher Nachrüstung
     

Funktionsräume, Nebenräume und Verkehrsflächen

  • Ringleitung BUS und Stützpunktverteiler Raum in Zwischendecken pro Raum
  • Installation in den Räumen sternförmig
  • Ausstattung mit Busfunktionen nach Anforderungsprofil
  • Absehbare Funktionserweiterungen werden über Leerrohrnetze vorbereitet
     

Zentrale Funktionen werden ab den Dienstzimmern und dem Foyer über zentrale EIB-Tableaus gesteuert. Bei Nacht werden alle Funktionen zentral über das Paneel Nachtdienstzimmer bedient. In Dienstzimmern und funktionalen Räumen werden Leerdosen als BUS-Anbindungspunkte vorgesehen. Flure, Aufenthaltbereiche, Treppenhäuser und öffentliche Bereiche sind auf Busverkabelung vorbereitet. Es besteht eine sternförmige Verlegung von Busleitungen zu allen Schaltschränken der technischen Gebäudeausrüstung zur Vernetzung von Störmeldungen, Alarmmeldungen und Zustandsmeldungen sowie eine sternförmige Verlegung von Busleitungen zu allen BUS-Tableaus.

Zusätzliche spezielle Funktionen sind in ausgewählten Räumen installiert:

  • Überwachung der Vitalfunktionen gefährdeter Personen in 10 Bewohnerzimmern
  • Anschlussdosen für Sensormatten in allen Zimmern, Vorhaltung und Einsatz je nach Bedarf
  • Aktivitäts- / Mobilitätskontrolle für den Fall der Nutzung des Bewohnerzimmers als betreute Wohnung
     

Weitere Ausstattungen beziehungsweise Vorhaltungen im Hinblick auf Kommunikation und Dokumentation:

  • Sprachverbindung über Rufanlage in alle Bewohnerzimmer
  • Videoverbindung via Rufanlage zu speziellen Räumen als Option
  • Videoüberwachung allgemeiner Bereiche als Vorhaltung
  • Kommunikationsterminals für Senioren wie auch für behinderte Menschen
  • EDV-gestützte Pflegedokumentation auf Basis 'DAN-Touch®' mit mehreren Touchscreen-Stationen auf den Wohnbereichen
  • Internetcafé, in der Nutzung auch für generationsübergreifende Projekte vorgesehen
     

Das Technikprojekt wurde wissenschaftlich begleitet und evaluiert durch die Universität Heidelberg. Diese Studie wurde durch die Robert Bosch Stiftung gefördert.

Eine ausführliche Beschreibung der technischen Gebäudekonzeption findet sich zum Herunterladen in der rechten Spalte.

Projektdetails

Träger

Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung
Warmbronner Straße 22
71063 Sindelfingen

Kosten

Gesamtkosten

circa 5.600.000 Euro

Teilprojekt "Intelligentes Heim"

circa 250.000 Euro

Plätze

50 Plätze Dauerpflege
1 Platz Kurzzeitpflege
Öffentliche Begegnungsstätte für die Gemeinde, die Wohnanlage und das Pflegeheim
20 Wohnungen in betreuter Wohnanlage

Weitere Einrichtungen des Trägers

22 Altenzentren mit unterschiedlichen stationären, teilstationären und ambulanten Betreuungsangeboten in Baden-Württemberg
4 Ambulante Dienste
1 stationäres Hospiz
16 angeschlossene betreute Wohnanlagen

Projektpartner

Software / Pflegedokumentation

Dan Produkte Pflegedokumentation GmbH
Birlenbacher Straße 48
57078 Siegen

Medizinischer Bedarf / Möblierung / Ausstattung

WIBU Süd-West GmbH
Raitestraße 5
71272 Renningen