Deutsch-Französischer Austausch zu Themen im demografischen Wandel

Delegation aus Paris zu Besuch in der Sredzkistraße und bei weiteren Projekten

Wie können die demografischen Entwicklungen so gestaltet werden, dass ältere Menschen in der Mitte der Gesellschaft leben, an Prozessen teilhaben und zugleich mit jungen in Kontakt bleiben können? Wie kann dem Wunsch der allermeisten Menschen entsprochen werden, auch im hohen Alter, bei Pflegebedarf oder Behinderung nicht in ein Pflegeheim umziehen zu müssen? Diesen Fragen widmete sich eine Fachdelegation aus Frankreich, die zum Auftakt der zweitägigen Konsultationen am 12. Dezember 2018 das vom Bundesfamilienministerium geförderte Mustergebäude zum Generationenwohnen in der Berliner Sredzkistraße besuchte. Der Arzt und Gerontologe Jean-Philippe Natali sowie Jean-Louis Rey von der Generalinspektion für Soziales informierten sich im Gespräch mit der Bewohnervertreterin und Leiterin des Ausstellungszentrums Daniela Herr über die Ziele und die Entstehungsgeschichte des Projekts. Teilgenommen an dem Austausch haben zudem Angehörige der Sozialabteilung der Französischen Botschaft und des Bundesfamilienministeriums.

Das Projekt "Sredzki 44" steht stellvertretend für das Bemühen, Menschen verschiedener Altersgruppen ein Zuhause zu geben, in dem Gemeinschaft und Miteinander gefördert und erwünscht, zugleich jedoch Individualität und Eigenständigkeit zugelassen werden. Neben der Hilfe durch Nachbarn, Angehörige und im Bedarfsfall von ambulanten Pflegediensten kommt gerade auch den baulichen Rahmenbedingungen eine hohe Bedeutung zu. Schwellen und Barrieren dort wo es möglich ist zu beseitigen und bei Neubauten am besten ganz zu vermeiden, trägt wesentlich dazu bei, Menschen langfristig einen Verbleib in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen. Hier seien die Beteiligten aus den verschiedenen Fachrichtungen gefragt: Architektur, Stadtplanung, Pflege, Bau- und Sozialverwaltungen.

Neben dem Mustergebäude in der Sredzkistraße stand auch ein Besuch in dem vom Bundesfamilienministerium geförderten Mehrgenerationenhaus Kiezanker im Berliner Wrangelkiez auf dem Programm der Delegation – ebenso ein Austausch im Ministerium zur Seniorenpolitik und ein Vortrag zum Thema Pflege. Ein Besuch der Stiftung Schönholzer Heide rundete die Visite ab. Einig war man sich in dem Ziel, die Herausforderungen durch eine aktive Generationenpolitik zu bewerkstelligen, die die Menschen einbezieht und ihre Erfahrungen und Potenziale nutzt. Durch gegenseitigen Austausch und die Information über gelungene Projekte könne man voneinander lernen.

Hier finden Sie die Meldung in französischer Sprache.

Ici vous trouverez le message en français.

Weitere Informationen

Mehrgenerationenhaus Kiezanker: www.familienzentrum-wrangelkiez.de/ueber-uns/leitbild/mehrgenerationenhaus

Stiftung Schönholzer Heide: www.stiftung-schoenholzer-heide.de/