Förderzeitraum abgelaufen

Nürnberger Weg. Aufbau eines projekt- und trägerübergreifenden Netzwerks zur häuslichen Gesamtversorgung

Ein Netzwerk aus gemeinschaftlichen Wohnprojekten, Dienstleistern, Verbänden, Ehrenamtlichen und Kommune organisiert mit Hilfe eines Koordinationsbüros eine flexible Gesamtversorgung in der Alltagsunterstützung und bei Pflegebedarf.

Förderzeitraum

März 2012 bis Dezember 2014

Programm

Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen

Arbeitsfeld

Kooperation und Vernetzung / Ergänzung und Bündelung von Angeboten / Schließung von Versorgungslücken / Profi-Laien-Mix

Projektträger

DMH e. V.
Dienstleistungen für Mensch + Haus
Rennweg 50
90489 Nürnberg
Bayern

Kurzbeschreibung

Ausgehend von verschiedenen Projekten gemeinschaftlichen Wohnens mit gegenseitiger Hilfe zielte das Projekt auf den Aufbau eines projekt- und trägerübergreifenden Netzwerks, das die häusliche Gesamtversorgung in den Bereichen Haushalt und Pflege gewährleistet.

Das Konzept wurde gemeinsam mit unterschiedlichen lokalen Kooperationspartnerinnen und -partnern entwickelt und bezog nicht nur die Bewohnerschaft der Wohnprojekte, sondern alle Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner mit ihren Ressourcen mit ein.

Maßnahmen im Projektverlauf

  • Bildung eines Projektteams für die weitere Entwicklung und Umsetzung der Konzeption
  • Gewinnung von lokalen Projekt- und Kooperationspartnerschaften
  • Durchführung eines Partizipationsworkshops mit den Kooperationspartnerinnen und -partnern (siehe unten)
  • Erstellung und Kommunikation einer stadtteilbezogenen Potentialanalyse
  • Weiterentwicklung der stadtteilbezogenen Netzwerkarbeit
  • Eröffnung des "Stadtraums" am 13. September 2013 in einem ehemaligen Ladenlokal als niedrigschwellige Anlauf-, Beratungs- und Begegnungsstelle
  • Besetzung der Koordinierungsstelle mit einer pädagogischen Fachkraft
  • Durchführung vielfältiger kultureller und sozialer Veranstaltungen im "Stadtraum" und im Stadtteil mit Unterstützung durch Ehrenamtliche (Vorträge , Kunstausstellungen, Spieletreff, Strickkreis, Hinterhofflohmarkt, Stadtteilführungen und andere)
  • Bildung informeller nachbarschaftlicher Netzwerke
  • Öffentlichkeitsarbeit (Projektpräsentationen in unterschiedlichen Gremien im Stadtteil, Flyer, Homepage, Stadtteilzeitung und anderes)
  • Entwicklung einer Kunden- und Dienstleistungsdatenbank
  • Entwicklung von Qualitätsmanagementinstrumenten
  • Seit Mitte 2015 werden die Ziele des "Nürnberger Weges" gemeinsam mit den beteiligten Akteuren unter neuen Rahmensetzungen weiter verfolgt.

Werkzeuge aus dem Projekt

Hinterhofflohmarkt

Wenn an einem Samstag Mitte Juli Luftballons an den Haustüren hängen, ist dies in vielen Stadtteilen Nürnbergs ein Zeichen für einen Hinterhofflohmarkt-Tag. Privatpersonen und Hausgemeinschaften bieten dann im Hinterhof ihres Hauses Trödelware feil. Im Stadtteil Sankt Peter / Gleißhammer im Südosten Nürnbergs initiierte der Verein "Dienstleistungen Mensch + Haus" rund um den Quartierstreff "Stadtraum" erstmals 2014 einen solchen Hinterhofflohmarkt-Tag, koordinierte die Aktivitäten und sorgte für die Öffentlichkeitsarbeit.

Künstlerischer "Regalwechsel"

Gleißhammer/Sankt Peter ist kein "hipper" Stadtteil Nürnbergs. Gleichwohl sind dort auch kreative Köpfe aktiv. Ihnen ein Forum zu bieten, war das Anliegen des Vereins "Dienstleistungen Mensch + Haus". In seinem Quartierstreff "Stadtraum", einem ehemaligen Lottoladen, veranstaltete der DMH monatlich wechselnde Ausstellungen lokaler Künstlerinnen und Künstler mit Vernissage und Sektempfang. Weil die Kunstwerke an der Rückseite freistehender Regale angebracht wurden, hieß die Reihe "Regalwechsel".

Nachbarschaft braucht Räume!

Nachbarschaft entsteht durch Begegnung, und dafür braucht es Raum. Aus dieser Erkenntnis sind in vielen Projekten vielfältig nutzbare Anlaufstellen im Stadtteil entstanden. Exemplarisch seien nur einige genannt:

Als nachbarschaftlicher Treffpunkt, Veranstaltungs- und Gemeinschaftsraum während der Projektzeit diente der "Stadtraum" in Nürnberg, der durch das große Schaufenster des zuvor hier ansässigen Lottoladens zum Reinschauen einlud.

Zusatzinformationen

Wie können Wohn- und Lebensqualität im Quartier erhalten und ausgebaut werden?  Wie können vorhandene Dienstleister und Netzwerke über eine Koordinationsstelle miteinander verknüpft werden? Wie werden Doppelstrukturen vermieden? Was fehlt? Welche Schnittstellen zwischen Haupt- und Ehrenamt gibt es?

Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt eines Workshops des DMH e. V. am 15. Januar 2013, an dem Vertreterinnen und Vertretern von verschiedenen Organisationen und Akteuren teilnahmen.

Das Projekt wurde zusätzlich gefördert von:

  • Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration
  • Stadt Nürnberg
  • Stiftung „Lebendige Stadt“