Förderzeitraum beendet

Zentrum für Generationen, Papenburg

Soziokultur, Weiterbildung und Teilhabe

Das Projekt

  • Bildungs- und Begegnungsangebote für Jung und Alt
  • starker Bezug zur Tradition und Natur der Region
  • Erfahrungswissen Älterer vermitteln
  • ehrenamtliches Engagement mobilisieren
  • Prävention durch sinnstiftende Betätigung
  • Unterstützung für Familien
  • Treffpunkt für den Stadtteil
  • Synergieeffekte durch Kooperationen

Der Standort

Spillmannsweg 30
26871 Papenburg
Niedersachsen
www.hoeb.de

Nutzungskonzept

Bildungs- und Begegnungsangebote für Jung und Alt

Das Zentrum für Generationen schafft – mit Blick auf den auch im Emsland einsetzenden demografischen Wandel – neue Lern- und Begegnungsangebote. Ältere Menschen bekommen Möglichkeiten, ihr Erfahrungswissen an jüngere zu vermitteln und sich in ihrer Nacherwerbsphase aktiv in die Mitgestaltung der Gesellschaft einzubringen. Für den Betrieb des Zentrums soll ehrenamtliches Engagement mobilisiert werden, insbesondere auch von älteren Langzeitarbeitslosen.

Die Angebote für alle Generationen sind praktisch und niederschwellig ausgerichtet. Jeder kann mitmachen. Viele Projekte sind generationenübergreifend und stellen einen starken Bezug zur Natur und Tradition der Region her. Das Zentrum hat vier Schwerpunkte:

Gemeinsam die Natur der Region entdecken

Großeltern, Eltern und Kinder erforschen zusammen die natürlichen Lebensgrundlagen, erkunden, wo und wie einheimische Pflanzen und Tiere leben und wie sie genutzt werden können. In der Küche des Zentrums für Generationen können zum Beispiel alte Koch- und Einmachrezepte ausprobiert werden. Diese Veranstaltungen werden in Kooperation mit dem Regionalen Umweltzentrum angeboten, das an die Historisch-Ökologische Bildungsstätte angegliedert ist.

Naturwissenschaftliche Experimente für Kinder und Erwachsene

Die "Faszination Technik" soll für Kinder und Erwachsene erlebbar werden. Papenburg ist ein alter Schiffsbau- und Industriestandort, an dem viele Ältere mit technisch orientierten Berufen leben, die ihr Erfahrungswissen vermitteln können und möchten. In generationenübergreifenden Veranstaltungen werden Kinder an naturwissenschaftliche Erkenntnisse und technische Zusammenhänge herangeführt. Aber auch ältere Menschen, die an Naturwissenschaft und Technik interessiert sind, werden angesprochen.

Werkstatt für alte Handwerkstechniken

Ältere Menschen können in der Werkstatt zum einen für sich und mit Gleichgesinnten zusammen arbeiten. Zum anderen können sie ihr handwerkliches Können an jüngere Menschen weitergeben – geplant sind Angebote wie "Großeltern handwerken mit ihren Enkelkindern". Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem alte Handwerkstechniken, die in Vergessenheit geraten sind oder nicht mehr aktiv betrieben werden.

Generationencafé

Das Generationencafé ist im Stadtteil Papenburg-Obenende ein Treffpunkt für verschiedene Aktivitäten und Projekte. In Kooperation mit dem angrenzenden Familienzentrum St. Michael werden Veranstaltungen zur Unterstützung von Familien angeboten – zum Beispiel Kurse, in denen alltagspraktische Kompetenzen vermittelt werden. Ziel ist, ein Netzwerk einzurichten, das Eltern insbesondere in belastenden sozialen Situationen unterstützt. Für ältere Menschen aus dem Stadtteil, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und die wenige Anlaufpunkte haben, ist das Generationencafé ein Treffpunkt zum geselligen Beisammensein. Das kann durch Informations- und gesundheitsfördernde Angebote ergänzt werden.

Kooperation mit benachbarten Einrichtungen

Das Zentrum für Generationen ist eingebunden in den Gesamtkomplex der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte, zu der auch das Regionale Umweltzentrum gehört. Perspektivisch soll auch eine "Akademie für Lebensqualität im Alter" eingerichtet werden. Neben dem benachbarten Familienzentrum St. Michael werden weitere Kooperationen etwa mit Kindergärten oder Schulen angestrebt. Hierdurch entstehen Angebote, die sich sinnvoll ergänzen.

Architektur

Ein eingeschossiger Neubau

Das Zentrum für Generationen ist eine zweibündige Anlage mit einem großzügigen Flurbereich als durchgängige Nord-Süd-Achse. Der eingeschossige, barrierefreie Neubau mit geneigtem Dach greift den Baustil der Region auf und integriert sich nicht zuletzt mit der Fassadengestaltung in die umgebende Bebauung der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte.

Variabel nutzbare Räumlichkeiten

Insgesamt umfasst das Zentrum für Generationen eine Fläche von circa 450 Quadratmeter. Im östlichen Gebäudebereich befindet sich die große Multifunktions-Werkstatt mit einer Lerninsel für naturwissenschaftlich-technische Experimente. Sie kann als großer offener Raum oder dreigeteilt für Werken (63 Quadratmeter), Naturwissenschaft (42 Quadratmeter) und Lerninsel (46 Quadratmeter) genutzt werden.

Auf der westlichen Gebäudeseite liegen in den Kopfbereichen ein großer Seminarraum (62 Quadratmeter) und das Café (42 Quadratmeter), zu dem eine Terrasse und eine Küche gehören. Die Küche kann für Veranstaltungen auch als Lehr-Küche genutzt werden.

Die für eine multifunktionale Einrichtung notwendigen Sanitärräume und Büro- und Abstellflächen ergänzen das Raumangebot.

Fazit

Das Zentrum für Generationen vereint neue Erkenntnisse der Arbeit mit Jung und Alt, der Soziokultur und der Erwachsenenbildung in einer ländlich geprägten Struktur. Es macht vielfältige Lern- und Begegnungsangebote, bei denen alle Generationen ihre Stärken einbringen und voneinander profitieren können. Damit steht das Projekt stellvertretend für das neue seniorenpolitische Programm "Alter schafft Neues – Aktiv im Alter" und für ein modernes Bild über das Alter, das in erster Linie die Potenziale und nicht die Einschränkungen der Menschen in den Mittelpunkt rückt.

Projektdetails

Träger

Historisch-Ökologische Bildungsstätte
Spillmannsweg 30
26871 Papenburg

Architekt

Architekturbüro Janssen
Süderstraße 7
26810 Westoverledingen

Fertigstellung

September 2009

Gesamtkosten

643.000 Euro

Förderungen BMFSFJ

400.000 Euro

Landkreis Emsland

100.000 Euro

Stadt Papenburg

100.000 Euro

Eigenmittel

43.000 Euro

Fläche

circa 450 Quadratmeter Nettogrundfläche

Zusätzliche Angebote

Die Historisch-Ökologische Bildungsstätte bietet ein vielfältiges Programm an Seminaren, Fort-, Weiterbildungen und arbeitsmarktpolitischen Projekten sowie in ihren verschiedenen Häusern 90 Übernachtungsmöglichkeiten.