Förderzeitraum beendet

Zentrum für Jung und Alt, Langen

Mehr Gemeindeintegration - zukunftsweisendes Wohnen - bessere gesellschaftliche Teilhabe

Das Projekt

  • Haus für alle Generationen
  • nachhaltig und familienfreundlich
  • Entlastung und Unterstützung von Erziehenden sowie von alten und hilfsbedürftigen Menschen
  • gegenseitige Hilfe
  • Betreuung und Förderung von Kindern
  • Beratung und Information
  • Verbund unterschiedlicher Träger

Der Standort

Zimmerstraße 3
63225 Langen
Hessen
www.zenja-langen.de

Nutzungskonzept

Der demografische Wandel ist in aller Munde. Aber wie kann und wird es gelingen, die Interessen und Wünsche von Jung und Alt zusammenzubringen und zwar so, dass junge wie alte Menschen davon einen großen Nutzen haben. Die Initiatorinnen des Projekts in Langen – das Mütterzentrum und die Seniorenhilfe – zeigen mit dem Zentrum für Jung und Alt (ZenJA) einen interessanten Lösungsansatz auf: Unter einem Dach vereint halten beide Vereine vielfältige und vor allem miteinander vernetzte Angebote bereit.

Im Mittelpunkt: die Frauen

Ziel ist es, vorrangig Frauen, Mütter und Familien zu entlasten und zu unterstützen. Hilfe zur Selbsthilfe, bürgerschaftliches Engagement und der Austausch von Erfahrungen und Ideen zählen dabei zu den Leitgedanken, die im Zentrum mit Leben erfüllt werden. Beide Vereine arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich. So organisiert und vermittelt die Seniorenhilfe Langen im Rahmen einer Tauschbörse, getragen durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, nachbarschaftliche Hilfeleistungen für ältere Menschen: Wer andere unterstützt, erhält dafür Punkte gutgeschrieben, die dann bei eigenem Bedarf wieder in Hilfeleistungen umgesetzt werden können. Auf diese Weise kann sich jeder so einbringen, wie es die eigenen Fähigkeiten und Kräfte ermöglichen. Schaltstelle ist das Seniorenbüro, das im Erdgeschoss des ZenJA seinen Sitz hat. Betrieben wird das Büro ehrenamtlich. Das Büro des Mütterzentrums befindet sich als zentraler Anlaufpunkt ebenso im Erdgeschoss. Das Mütterzentrum steht vor allem jungen Familien offen und hilft Müttern und auch Vätern, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Beratung und Kurse, aber auch Familien entlastende Dienste wie Kinderbetreuung werden dafür angeboten. Der Elternservice – ein eigenständiger Geschäftsbereich des Mütterzentrums – vermittelt beispielsweise Babysitter oder Tagesmütter, Kinderfrauen und Notmütter. Gleichzeitig können diese sich im Mütterzentrum fortbilden und qualifizieren.

Synergien – Vorteil für alle

Wichtig für ein erfolgreiches Miteinander ist die gute Vernetzung der unterschiedlichen Angebote. Insbesondere bei der Kinderbetreuung sowie bei Kultur– und Freizeitangeboten und nicht zuletzt beim Betrieb des gemeinsamen Familiencafés besteht eine enge Kooperation und bewährt sich das Miteinander der Generationen. Senioren kümmern sich um neue Gäste, betreuen Besucherkinder, helfen bei den Hausaufgaben, begleiten Jugendliche auf ihrem schulischen und beruflichen Weg, stehen aber auch den jungen Müttern und Vätern mit Rat und Tat zur Seite. Dieses Engagement trägt dazu bei, bürgerschaftliche Hilfe unterhalb der staatlichen Ebene zu stärken, indem jungen Familien geholfen wird und es älteren Menschen möglich ist, sich aktiv einzubringen.

Architektur

Umnutzung in zentraler Lage

Das Zentrum für Jung und Alt (ZenJA) befindet sich inmitten von Langen auf dem Gelände eines ehemaligen Sportplatzes. Das vom Mütterzentrum ursprünglich genutzte ehemalige Tribünengebäude wurde abgerissen und durch den Neubau des Zentrums für Jung und Alt ersetzt. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich Gymnasium, Grundschule, Kindergarten und das Verwaltungszentrum sowie die Haupteinkaufsstraße. Das Haus ist mit  öffentlichen Verkehrsmitteln und fußläufig sehr gut zu erreichen. Parkplätze und Fahrradabstellplätze sind vorhanden. Das Vorhaben wurde in zwei Bauabschnitten realisiert, wobei im ersten der Altbau abgerissen und der Neubau errichtet wurde (2006). In einem zweiten Bauabschnitt kam dann ein Ergänzungsbau hinzu (2009). Auf dem ehemaligen Sportplatz wurde eine neue Sporthalle mit Außensportgelände für das benachbarte Gymnasium errichtet. Auf der übrigen Fläche entsteht 2014 eine kommunale Kindertagesstätte; die übrigen Fläche soll – unterstützt durch die im ZenJA beheimateten Vereine – zu einem Bürgergarten entwickelt werden.

Flexibel nutzbar

Das Gebäude wurde zweigeschossig errichtet, wobei das Erdgeschoss alle zentralen Angebote beherbergt. Dazu gehört der offene Treff - genannt Familiencafé - mit circa 100 Quadratmetern, der bei Bedarf durch eine Faltwand in zwei separate Bereiche getrennt werden kann. Das Familiencafé wird auch für Veranstaltungen oder gemeinsame Feste genutzt. Daneben befindet sich ein Spielzimmer (26 Quadratmeter), das für die Betreuung von Gästekindern und für Babygruppen genutzt wird. Spielzimmer und Familiencafé haben einen Zugang zur Terrasse und Garten mit Kleinkinderspielplatz, Kräuter- und Gemüsegarten. An das Familiencafé grenzen unmittelbar die Küche sowie Lagerflächen und ein Hauswirtschaftsraum an. Im Erdgeschoss befinden sich auch die Büroräume des Mütterzentrums und der Seniorenhilfe (je 18 Quadratmeter). Ein Mehrzweckraum im Anbau (50 Quadratmeter) und ein Werkraum (20 Quadratmeter) ergänzen das ebenerdige Raumprogramm. Das erste Obergeschoss im Hauptgebäude ist zu einem großen Teil den Kindern vorbehalten. Zwei Räume mit jeweils 35 Quadratmeter dienen ihrer Betreuung. Ein Ruheraum für die Kleinsten ist ebenso vorhanden wie eine Teeküche, ein Abstellraum und ein Kleinkinder-WC mit Dusche. Vom Flur aus direkt zugängig sind zwei Seminarräume (je 27 Quadratmeter), die bei Bedarf durch eine mobile Trennwand zu einem einzigen Raum (54 Quadratmeter) verbunden werden können. Einer dieser Räume ist für die PC-Nutzung ausgestattet und wird auch für Hausaufgaben genutzt. Im zweiten Seminarraum befindet sich eine Bibliothek mit Kinder- und Jugendliteratur (Leseclub). Im östlichen Bereich verfügt das Mütterzentrum über drei Büroräume (je 18 Quadratmeter). Auf der gleichen Etage steht der Seniorenhilfe ein multifunktionaler Raum als   Betreuungs- und Rückzugsbereich für Senioren (28 Quadratmeter) zur  Verfügung. Daneben befindet sich ein kleinerer Raum (15 Quadratmeter) für körpernahe Gesundheitsangebote und Beratungsgespräche. Ein weiterer multifunktioneller Raum (30 Quadratmeter) mit Balkon steht den Vereinen für Betreuungs- und Gruppenangebote zur Verfügung. Im Obergeschoss befinden sich weiterhin ein Abstellraum, Personal-WCs und eine Behindertentoilette mit Dusche.

Familien– und seniorengerecht

Die Ausstattung ist an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer orientiert und barrierefrei. Ein ebenerdiger Eingang, ein behindertengerechtes WC und ein Wickelraum mit separater Kindertoilette im Erdgeschoss gehören zum Standard ebenso wie ein Aufzug, der beide Etagen verbindet. Eine überdachte Abstellfläche für Kinderwagen und Fahrräder sorgt für eine sichere Aufbewahrung und ein jederzeit trockenes Gefährt.

Fazit

Das Zentrum für Jung und Alt in Langen zeigt beispielhaft, wie es in enger Zusammenarbeit zweier Vereine gelingen kann, Selbsthilfe in unterschiedlichen Bereichen zu initiieren. Die bauliche Konzeption liefert Spielräume, um notwendige Familien entlastenden Unterstützungen zu organisieren. Gleichzeitig sind die Generationen unter einem Dach vereint und können so gegenseitig voneinander profitieren. Ein Projekt für ein modernes Altersbild – und für eine Bürgergesellschaft, die Hilfe auch unterhalb der staatlichen Ebene verwirklicht.

Projektdetails

Bauherr

Mütterzentrum Langen e. V.
Zimmerstraße 3
63225 Langen

Kooperationspartner

Seniorenhilfe Langen e. V.

Architekten

Ulrich Schriewer, Dipl.-Ing. Architekt
Dr. Heumann–Weg 8
63128 Dietzenbach

erste Entwürfe

Architekturbüro G. zur Megede, Langen

Fertigstellung

2006
2009 zweiter Bauabschnitt

Gesamtkosten

1.035.000 Euro

Förderung BMFSFJ

600.000 Euro

Fläche

770 Quadratmeter Nettogrundfläche

Angebote

  • Täglich geöffneter Treffpunkt für alle Generationen
  • Begleiteter Mittagstisch
  • Ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe
  • Gesundheits- und Bewegungsangebote für alle Altersgruppen
  • Familienpflegedienst, Hilfen für Familien nach der Geburt
  • Frauen-, Mütter- und Elternberatung
  • Babysitterservice, Kinderkrippe und Kindertagespflege
  • Begleitung von Kindern und Jugendlichen, Hausaufgabenhilfe
  • Generationenübergreifende Projekte, zum Beispiel Leseclub, Repair Café,
  • Generationengarten
  • Fortbildung und Qualifizierung
  • Kultur- und Freizeitaktivitäten