Förderzeitraum beendet

Alten- und Pflegeheim Augustenstift, Schwerin

Weiterentwicklung zukunftsorientierter Wohn– und Pflegeangebote für alte Menschen

Das Projekt

  • Ersatzneubau eines Altenpflegeheimes
  • gelungene Verbindung von Wohnen und Pflege
  • geschützte Wohngruppe für demenziell Erkrankte
  • reges Gemeinschaftsleben
  • Synergien durch nahe gelegene ambulante Angebote
  • Leben und Wohnen in der Umgebung der Altstadt

Der Standort

Schäferstraße 17
19053 Schwerin
Mecklenburg-Vorpommern
www.augustenstift.de

Nutzungskonzept

Altenhilfe mit langer Tradition

Das "Augustenstift zu Schwerin" ist eine seit 1860 bestehende kirchliche Stiftung, die sich vor allem um das Wohlergehen älterer Menschen kümmert. 1995 wurde der Neubau des Alten– und Pflegeheims in Betrieb genommen, mit dem die Wohn– und Lebensbedingungen der älteren Menschen im Augustenstift wesentlich verbessert werden konnten. Das Baumodell Augustenstift ist eines der ersten neu gebauten Pflegeheime nach der Wende in den neuen Bundesländern. Die Vielfalt des Angebots ist jedoch bis heute vorbildlich.

Den Bedürfnissen alter Menschen entsprechen

129 ältere Menschen haben im Augustenstift ein Zuhause gefunden, das sowohl vielfältige Möglichkeiten für eine aktive Lebensgestaltung als auch kompetente pflegerische, soziale und seelsorgerische Betreuung bietet. Wohnen und Pflege sind im Augustenstift gut miteinander verknüpft. Auf gesonderte Pflegestationen wurde bewusst verzichtet, um den Bewohnerinnen und Bewohnern im Fall wachsender Pflegebedürftigkeit einen Umzug innerhalb der Einrichtung zu ersparen.

Die Ein– und Zweibettzimmer sind insgesamt sechs Wohngruppen zugeordnet. Für die Betreuung demenziell erkrankter Menschen wurde ein geschützter Wohnbereich mit 15 Plätzen geschaffen. Ein zu jeder Wohngruppe gehöriger Gemeinschaftsraum mit Terrasse bietet Platz für Geselligkeit und gemeinsames Essen.

Zentrales Anliegen ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern ein hohes Maß an Individualität zu ermöglichen. Dazu gehört beispielsweise, dass man sein Zimmer mit eigenen Möbeln ausstatten, ein Haustier halten und Mahlzeiten auch im Zimmer einnehmen kann.

Dienstleistungen und ambulante Angebote gleich nebenan

Viel Raum für gemeinschaftliches Miteinander bieten die Cafeteria und der angrenzende Saal. Im Haus befinden sich ein Friseursalon sowie ein kleiner Laden für verschiedene Dinge des täglichen Bedarfs.

Gottesdienste, Andachten, Ausstellungen, Konzerte, Seniorensport, Ausflüge und gemeinsame Feste bilden ein abwechslungsreiches Programm. Die Veranstaltungen können über Funk in die Zimmer übertragen werden, so dass auch bettlägerige Menschen — so sie es wünschen — daran teilhaben können.

Auf dem Gelände des Augustenstifts sind in den letzten Jahren noch weitere Angebote entstanden. So beherbergt das denkmalgeschützte, inzwischen sanierte und umgebaute Gebäude des alten Augustenstifts heute 25 betreute Wohnungen und eine Sozialstation. Aus dieser unmittelbaren Nachbarschaft ergeben sich Synergieeffekte, von denen vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren, die sich aber auch positiv auf die Organisation und den wirtschaftlichen Betrieb der Einrichtungen auswirken.

Architektur

Verbindung von Historischem und Modernem

Das Augustenstift liegt in der Schweriner "Feldstadt", einem alten Stadtteil der Landeshauptstadt, nicht weit entfernt vom Schweriner Schloss. Mit dem Neubau wurde eine umfassende Neugestaltung des gesamten Areals des Augustenstifts eingeleitet, denn das bisher als Pflegeheim genutzte historische Fachwerkhaus und die dazugehörigen Anbauten genügten den Anforderungen an eine moderne Altenpflege nicht mehr. Geplant wurde der Neubau als viergeschossiger Solitärbau.

Großzügige Bewohnerzimmer

Die beiden Obergeschosse sind dem Wohnen und der Pflege vorbehalten. Von den insgesamt 90 Bewohnerzimmern sind derzeit 51 Einzelzimmer. Es wird versucht, diesen Anteil zu steigern. Jedes Wohn- und Pflegezimmer hat einen kleinen Flur (7,2 Quadratmeter) und ein Duschbad (4,1 Quadratmeter). Alle Bewohnerzimmer haben bodentiefe Fenster, die als Erker ausgebildet sind und die Räume gut belichten. Diese Erker prägen das interessante Fassadenbild und das hohe Wohngefühl des gesamten Gebäudes.

Die Einzelzimmer haben eine Fläche von 24,6 Quadratmetern, die Doppelzimmer sind 31,1 Quadratmeter groß. Zur Ausstattung gehören ein Pflegebett und ein großer Einbauschrank sowie eine Rufanlage, Fernseh- und Telefonanschluss. Es ist möglich, die Wohnbereiche mit eigenen Möbeln einzurichten.

Den drei Wohngruppen auf jeder Etage ist ein großer Gemeinschaftsraum (40 Quadratmeter) mit einer Terrasse zugeordnet. Darüber hinaus hat jede Wohngruppe einen eigenen Gruppenraum (25 Quadratmeter). Dieser Raum wird für Mahlzeiten und andere gemeinsame Aktivitäten genutzt. Zwei Pflegebäder, eine kleine Küche sowie Personal- und Funktionsräume vervollständigen das Raumprogramm auf den beiden Wohnetagen. Die Funktionsräume liegen zentral, verbinden die Wohngruppen miteinander und sind so auf relativ kurzem Weg für Personal und die Bewohnerschaft zu erreichen.

Erd– und Dachgeschoss für gemeinschaftliche Nutzungen

Im Erdgeschoss wird der einladende Eingangsbereich flankiert von der Cafeteria und dem großen Saal, der sowohl als Speiseraum als auch für Veranstaltungen genutzt wird. Zudem sind auch die Verwaltungs– und Therapieräume, ein Abschiedszimmer sowie ein Friseur und ein kleiner Kiosk im Erdgeschoss platziert. Im Dachgeschoss entstanden zusätzliche Gruppenräume sowie ein großer Kirchenraum für Andachten und Gottesdienste.

Der Neubau passt sich in die vorhandene Struktur des alten Stiftsgeländes sehr gut ein. Dazu gehört auch der schöne Stiftsgarten, der zum Spazieren gehen und Verweilen einlädt. Sowohl die meisten Bewohnerzimmer als auch die Gemeinschaftsterrassen ermöglichen den Blick in den Garten. Die Terrasse der Cafeteria liegt im geschützten Innenhof und gestattet den direkten Zugang zum Garten.

Fazit

Das neugebaute Augustenstift — eines der ersten Baumodelle des Bundes in den neuen Bundesländern — verbindet die Anforderungen an Wohnen und Pflege für ältere Menschen auf gelungene bauliche und gestalterische Weise. Es bietet viel Raum für Individualität und ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern, am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen und es aktiv mitzugestalten. Hervorzuheben ist die Zentrumsnähe und die harmonische Einfügung in die städtebauliche Umgebung.

Projektdetails

Träger

Augustenstift zu Schwerin
Evangelische Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen

Architekt

Hartmut Gothe + Hans Jürgen Steen,
Architekten, Diplomingenieure
Dr.–Julius–Leber–Straße 71
23552 Lübeck

Fertigstellung

1995

Gesamtkosten

rund 10.000.000 Euro

Förderung BMFSFJ

1.023.000 Euro

Fläche

  • 5.931 Quadratmeter Nettogrundfläche
  • 46 Quadratmeter Nettogrundfläche pro Platz

Plätze

  • 129 stationäre Pflegeplätze

Zusätzliche Angebote

  • 25 Wohnungen für betreutes Wohnen
  • Diakonie-Sozialstation St. Paul
  • Tagespflege und Begegnungsstätte