Förderzeitraum beendet

Evangelisches Altenhilfezentrum, Meldorf

Weiterentwicklung zukunftsorientierter Wohn– und Pflegeangebote für alte Menschen

Das Projekt

  • Haus mit individuellen Hilfsangeboten
  • Hilfe und Pflege nach Maß und Bedarf
  • gegliederter, verbundener Gebäudekomplex
  • offenes Haus

Der Standort

Friedrich–Holm–Weg 1
25704 Meldorf
Schleswig-Holstein
www.diakonie-kropp.de/standort/die-diakonie-sozialstation-meldorf

Was es bietet

Nutzungskonzept

Das Altenhilfezentrum soll es alten Menschen ermöglichen, möglichst lange selbstbestimmt und selbstständig zu leben und je nach Lebenslage Hilfe und Pflege in Anspruch zu nehmen.

Verschiedenste Hilfsangebote

Stationäre, teilstationäre und ambulante Angebote sind unter einem Dach angesiedelt. Gleichzeitig wurde das Angebotsspektrum der Altenhilfe und Altenarbeit für Meldorf und die angrenzenden Gemeinden erweitert und die verschiedenen Dienste noch besser vernetzt. Das Spektrum an Pflege und Betreuung im Altenhilfezentrum wird ergänzt durch die Sozialstation der Diakonie, ein Pflege– und Hilfsmitteldepot und einen Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren aus Meldorf.

Auch Tages– und Kurzzeitpflege

In der Tagespflege wurden ursprünglich 24 Plätze für ältere Bewohnerinnen und Bewohner aus Meldorf und Umgebung angeboten. Da insbesondere die gerontopsychiatrische Tagesgruppe nicht ausgelastet war, wurde ein Teil der Räume in Apartments für betreutes Altenwohnen umgewandelt. Damit konnten gleichzeitig neue Räume für die Sozialstation der Diakonie geschaffen werden. Das Kurzzeitpflegeangebot umfasst acht Plätze. Die aufgenommenen Bewohnerinnen und Bewohner kommen meist nach einem Krankenhausaufenthalt oder während einer Urlaubsreise der pflegenden Angehörigen ins Altenhilfezentrum. Sie kehren danach fast immer in ihre häusliche Umgebung zurück.

Öffnung zur Stadt

Die Öffnung des Hauses zur Stadt war von Beginn an fester Konzeptbestandteil, um soziale Netze und Kontakte zu erhalten oder aufzubauen und so einer Isolation und Vereinsamung alter Menschen entgegenzuwirken. Dazu gehören die offene Cafeteria, der offene Mittagstisch, die Beratungsstelle sowie zahlreiche kulturelle Angebote für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Die ehrenamtlich betriebene Cafeteria ist nicht nur Begegnungszentrum für die Bewohnerinnen und Bewohner, ihre Angehörigen und Besucher sondern auch für Menschen, die in Meldorf leben. Dies gewährleistet eine sehr gute Integration des Zentrums.

Wie es geplant und gebaut wurde

Ein gegliedertes und miteinander verbundenes Gebäude

Das Gebäudeensemble gliedert sich in zwei Reihen, die über verglaste Verbindungsgänge mit dem Kernbereich verbunden sind. Die beiden Reihen setzen sich aus jeweils drei ineinander übergehenden Häusern zusammen. Man betritt das teilweise eingeschossige, teilweise zweigeschossige Gebäude im Zentrum auf Straßenebene. Das Zentrum ist auf der Gartenebene der "Lebensmittelpunkt" des Hauses.

Jede Wohngruppe ein Haus

Die stationäre Pflege ist in fünf Häusern (Haus 1 bis 5) - auf der Gartenebene - untergebracht. In jedem Haus lebt eine Wohngruppe mit zwölf Bewohnerinnen und Bewohnern. Die natürlich belichteten Flure der Wohngruppen unterscheiden sich farblich voneinander und sind somit gut wahrzunehmen. Organisatorisch werden die Wohngruppen einer Gebäudereihe zu einem Wohnbereich zusammengefasst. Die beiden Wohnbereiche verfügen jeweils über:

  • 30 beziehungsweise 20 Einzelzimmer
  • 3 beziehungsweise 2 Apartments mit jeweils zwei Zimmern
  • ein Dienstzimmer
  • ein Pflegebad
  • zwei Pflegearbeitsräume
  • einen Abstellraum
  • einen Personalaufenthaltsraum
  • zwei Personal–Toiletten

Auf der Gartenebene liegen auch die Tagespflege (neben der Cafeteria) und die Kurzzeitpflege (Haus 6). Der Kurzzeitpflegebereich bildet einen weiteren Wohnbereich, dessen Räume ähnlich denen im stationären Pflegebereich gegliedert und ausgestattet sind. Der in sich abgeschlossene Bereich für das betreute Wohnen liegt auf der Straßenebene (Haus 6).

Verschiedene Aufenthaltsmöglichkeiten

Je nach dem, wie viel Aktion und wie viele Menschen jede Bewohnerin und jeder Bewohner um sich haben möchte, kann er zwischen verschiedenen Aufenthaltmöglichkeiten wählen. Es gibt sowohl zentrale Gemeinschaftsräume für alle Bewohnerinnen und Bewohner, die auch ausreichend Platz für größere Veranstaltungen bieten, als auch kleinere Aufenthaltsbereiche, in denen man mit der Nachbarin plaudern kann.

Jedes Haus hat einen zentral gelegenen Gruppenwohnraum mit Pantryküche (40 Quadratmeter) für die Mahlzeiten und Aktivitäten in der Wohngruppe. Die Räume wirken durch die transparente Bauweise einladend und sind großzügig geschnitten.

Jeweils an den Stirnseiten der Gebäudereihen befindet sich ein Wintergarten. Dort hat man sowohl einen wunderbaren Blick nach draußen, sieht aber auch, was auf dem Flur der Wohngruppe passiert. Die Wintergärten sind gut besucht. Weitere Gemeinschaftsräume gibt es im Zentrum neben der Cafeteria.

Individuelles Wohnen im Einzelzimmer

Von den 68 Bewohnerzimmern sind im stationären Wohnpflegebereich 50 als Einzelzimmer und fünf als Apartments mit je zwei Zimmern gestaltet. Im Kurzzeitpflegebereich gibt es acht Einzelzimmer. Außerdem bietet das Haus zwei Gästezimmer an. Die Einzelzimmer umfassen jeweils 20 Quadratmeter: Zimmer 13,5 Quadratmeter, Vorraum 2,5 Quadratmeter und Bad 4 Quadratmeter. Zu einem Apartment (37 Quadratmeter) gehören zwei Zimmer (jeweils 13,5 Quadratmeter), ein kleiner Flur (2,5 Quadratmeter), eine Kochnische (3,5 Quadratmeter) und ein gemeinsames Bad (4 Quadratmeter). Im Idealfall wird ein Apartment von einem Ehepaar genutzt. Die Zimmer können mit privaten Möbeln eingerichtet werden, die meisten hat das Altenhilfezentrum ausgestattet. Jedes Zimmer verfügt neben einem Telefon– und Kabelfernsehschluss auch über eine Lichtrufanlage. Die Zimmereingänge sind wie Wohnungseingänge gestaltet: mit kleiner Nische, Namensschild und Klingel. An einigen Türen sind zusätzlich Bilder angebracht. Sie sollen vor allem neuen, aber auch altersverwirrten Bewohnerinnen und Bewohnern helfen, sich besser zurechtzufinden.

Verbindungen nach außen

Zwei Drittel der Bewohnerzimmer verfügen über einen ebenerdigen Zugang nach draußen — mit kleiner Terrasse. Die anderen Zimmer haben französische Fenster. Dadurch ist allen, auch den bettlägerigen Bewohnerinnen und Bewohnern, ein freier Blick nach draußen möglich. Seitlich sind die Terrassen von kleinen Beeten begrenzt, die von der Bewohnerschaft selbst bepflanzt und gepflegt werden können. Im zweigeschossigen Gebäudeteil bieten zwei Gemeinschaftsbalkone, die auch für Rollstuhlfahrer ausreichend groß sind, weitere Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien. Die Grünanlagen um das Altenhilfezentrum sind der Umgebung angepasst. Sie sind mit flachwachsenden Sträuchern gestaltet. Die Spazierwege sind gepflastert. Bänke und ein Springbrunnen im Garten laden zum Verweilen ein. Für kurze Aufenthalte im Freien gibt es vor der Cafeteria und vor den Gruppenwohnräumen Terrassen.

Fazit

Die architektonische und nutzungskonzeptionelle Realisierung der modernen Altenhilfeeinrichtung ist beispielgebend.

Projektdetails

Träger

Sankt Johannis Diakonische Altenhilfe Dithmarschen gemeinnützige GmbH
Dietrich-Bonhoeffer-Straße 1
25746 Heide

Architekt

Hans–Jochen Feddersen + Partner BDA
Schlossstraße 14
25813 Husum

wissenschaftliche Begleitung 1998–2000

Weeber+Partner
Emser Straße 18
10719 Berlin

Fertigstellung

1993

Gesamtkosten

6.655.000 Euro

Förderung BMFSFJ

1.381.000 Euro

Fläche

  • 4.189 Quadratmeter Nettogrundfläche
  • 51 Quadratmeter Nettogrundfläche pro Platz

Plätze

  • 82 Plätze
  • 60 stationäre Pflege
  • 8 Kurzzeitpflege
  • 10 Tagespflege
  • 4 betreutes Wohnen

Zusätzliche Angebote

  • Offene Cafeteria (ehrenamtlich betrieben)
  • Offener Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren
  • Seniorenkulturarbeit
  • Ambulante Pflege
  • Sozialstation der Diakonie
  • Hilfs– und Pflegemitteldepot
  • Beratung und Information