Große Bandbreite innovativer Ansätze im Bereich des Wohnens

Fachveranstaltung stellt Weichen zum Auftakt von Modellprogramm

Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Praxisprojekten, Vereinen und Wohnungsunternehmen haben heute in Berlin zum Auftakt des Modellprogramms "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben" die Inhalte und Schwerpunkte der teilnehmenden Projekte vorgestellt und beraten, wie der Programmverlauf möglichst effektiv gestaltet werden kann. Ziel ist es, zu den wesentlichen Themenfeldern – die Verbindung von Wohnen, Versorgung und Pflege, die Berücksichtigung von Familien und Menschen mit niedrigen Einkommen und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung (Inklusion) - Ergebnisse zu generieren, die nutzbar und übertragbar sind und anderen Initiativen zugutekommen können. Dabei soll auch auf das bereits vorhandene Erfahrungspotenzial auf diesem Gebiet zurückgegriffen werden.

Die Leiterin der Unterabteilung Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege im Bundesfamilienministerium, Christiane Viere, und der Erste Vorsitzende der Bundesvereinigung des Forums Gemeinschaftliches Wohnen, Dr. Josef Bura, erläuterten in ihrer Begrüßung den Stellenwert gemeinschaftlicher, selbstorganisierter und selbstverwalteter Wohnprojekte für eine zukunftsweisende Zivilgesellschaft, aber auch für eine alters- und generationengerechte Gestaltung von Wohnquartieren. Es gäbe ein hohes und wachsendes Interesse an neuen Wohnformen, das aber durch das tatsächliche Angebot, trotz aller Erfolge der letzten Jahre, noch nicht abgedeckt würde. Als Vertreter der öffentlichen Hand stellten Kay Noell vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Cord Soehlke, der Baubürgermeister der Stadt Tübingen, die Rolle der Länder und Kommunen beim Aufbau innovativer und gemeinschaftlicher Wohnprojekte vor. Soziale Wohnraumförderung, die Unterstützung von Genossenschaftsgründungen, aber auch Grundstücksvergaben unter Einbeziehung sozialer Aspekte lauten die Stichworte. Unter den Überschriften Wohnen und Versorgung, kommunale Vernetzung und "Ermöglichungskultur" erörterten die Projekte Chancen und Herausforderungen und loteten aus, wo das Profil gegebenenfalls noch geschärft - oder wo von anderen, die Erfahrungen bereits gemacht haben,  gelernt werden kann.

Dr. Barbara Hoffmann, Leiterin des Referats "Wohnen im Alter - Soziales Wohnen" des Bundesfamilienministeriums, stellte in ihrem Schlusswort die Chance heraus, aus dem Verlauf des Programms Kriterien zu entwickeln, die zu einer weiteren Ausgestaltung der Fachpolitik beitragen könnten. Hierzu böte das Programm erhebliche Ansätze - und werde daher von der Bundesvereinigung des Forums Gemeinschaftliches Wohnen begleitet und untersucht.

Eindrücke von der Tagung

Alle Fotos: Michael Kirsten

Weitere Informationen

zum Modellprogramm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben":  www.wohnprogramm.fgw-ev.de

zum Modell des "Mietshäuser Syndikats" als ein Beispiel selbstverwalteter Wohnprojekte: www.syndikat.org/de

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