Senioren- und familiengerechte Städte und Regionen

Studien des ZDF ermöglichen Rückschlüsse auch auf Förderprojekte

Wo leben ältere Menschen am besten? Wo finden Familien die für sie passenden Möglichkeiten? Im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens hat das Forschungsinstitut Prognos eine breit angelegte Erhebung unter allen 401 Städten und Landkreisen bundesweit durchgeführt. Im Mittelpunkt standen Themen wie Infrastruktur und Wohnen, Soziales und Pflege, aber auch kulturelle und Freizeitangebote.

Im Ergebnis entstand in beiden Studien ein Ranking zu allen 401 Kommunen. Erfreulich: Auch zahlreiche vom Bundesfamilienministerium im Themenfeld "Zuhause im Alter" geförderte Projekte befinden sich in Städten und Kreisen, die weit vorne landeten. So entstanden Anlauf- und Beratungsstellen für ältere Menschen in den Städten Dessau-Roßlau, Dresden und Potsdam, die in der Seniorenstudie unter die "Top Ten" kamen. In der Stadt Speyer, auf Platz 4 der Familienstudie, konnten gleich zwei Projekte gefördert werden: Der Bau von 36 Wohnungen nebst Gemeinschaftsangeboten im Rahmen der "Quartiersoffensive Speyer-West" sowie ein Repair-Café, das sich unter dem Motto "Miteinander statt nebeneinander" auch als Ort des sozialen Kontakts und der Begegnung für Alt und Jung versteht. Der Main-Taunus-Kreis, in dem in Hofheim ein weiteres gefördertes Gemeinschaftsprojekt entstanden ist, schneidet sogar in beiden Studien gut ab: Rang 13 in der Senioren- und Rang 6 in der Familienstudie. Weitere geförderte Projekte befinden sich zum Beispiel in Weimar (Platz 11 Seniorenstudie) im Bereich des gemeinschaftlichen Wohnens sowie in Schwerin (Platz 19 Seniorenstudie) zum Wohnen für benachteiligte Menschen und zum Thema Handwerk und Barrierefreiheit.

Diplom-Geographin Kathrin Senner vom Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung bekräftigte den Trend, der sich in den Studien und in den Förderungen widerspiegelt: "Um nachhaltige und zukunftsfähige Quartiere für alle Generationen zu entwickeln, sind innovative Lösungsansätze gefragt. Das können integrierte Wohn- und Quartierskonzepte sein, die verschiedene Aspekte der Daseinsvorsorge bündeln. Neben der bedarfsgerechten Anpassung der Wohnungsbestände und des Wohnumfeldes, möglichst unter Mitwirkung der Bewohnerinnen und Bewohner, gehören dazu wohnortnahe Versorgungsstrukturen, soziale Einrichtungen und Beratungsangebote zu Wohnen und Pflege."

Auch Soziologin Dr. Romy Reimer vom FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e. V., Bundesvereinigung, begrüßte das Ergebnis der Studien. Es unterstreiche die große Bedeutung quartiersorientierten Planens und Bauens, vor allem der Frage, welche baulichen, infrastrukturellen und sozialen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Menschen selbstbestimmt und selbstständig auch im hohen Alter in ihrem Wohnumfeld leben können.

Interaktive persönliche Nutzung möglich

Die Familien- und die Seniorenstudie enthalten auch ein interaktives Angebot: Nutzerinnen und Nutzer können unter Angabe von Kategorien, die Ihnen besonders wichtig sind, ihre persönliche Rangliste erstellen.

Weitere Informationen

zur Familien- und Seniorenstudie:
www.zdf.de

in der Dokumentation "Anlaufstellen für ältere Menschen":
hier

zum Programm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben":
wohnprogramm.fgw-ev.de

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