Anders (als) gewohnt: Gemeinschaftliches Wohnen plus – Fachveranstaltung im Rahmen des 12. Deutschen Seniorentags

Wie können Menschen im Alter auch mit Pflege- und Unterstützungsbedarf selbstbestimmt leben?

Diese Frage stand im Zentrum der Veranstaltung des FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e. V.: Anders (als) gewohnt: Gemeinschaftliches Wohnen plus auf dem 12. Deutschen Seniorentag der BAGSO am 29. Mai 2018.

Dr. Barbara Hoffman, Leiterin des Referats "Wohnen im Alter" des BMFSFJ unterstrich in ihrem Grußwort, wie vielfältig die Herausforderungen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels sind und welche große Bedeutung neuen Wohnformen zukommt, die die sozialen Bezüge im Wohnen stärken. Mit dem Modellprogramm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben" fördert das Bundesfamilienministerium dringend benötigte Innovationen im Wohnen, wie beispielsweise Projekte, die Gemeinschaftliches Wohnen mit Pflege-, Unterstützungs-, Beratungs- und Teilhabeangeboten verbinden. Sogenannte Projekte des Gemeinschaftlichen Wohnens plus ermöglichen es Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, in der Mitte der Gemeinschaft, in den Quartieren, wohnen zu bleiben. Zudem verbinden sie die Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Wohnumfeld, indem neben Versorgungssicherheit Begegnungsräume geschaffen werden, die das Fundament fürsorgender Gemeinschaften und Nachbarschaften nähren.

Wie vielfältig Gemeinschaftliche Wohnformen aussehen können zeigte die anschließende Gesprächsrunde mit Dr. Romy Reimer vom FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e. V. und den Modellprojekten Petrihaus in Hofgeismar, vertreten durch Burkhard Wagner, Geschäftsführer des PHB e. V., des Kölner Projekts Wunschnachbarn WEG, vertreten durch Anno Kluß, sowie des Bielefelder Projekts Die Hausgemeinschaft im Pauluscarrée e. V., vertreten durch Christine Buchmann. Interessierte erfuhren, wie die Modellprojekte mit dem Thema Alter(n) im Projekt umgehen und welche zusätzlichen Versorgungsbausteine Gemeinschaftliches Wohnen sinnvoll ergänzen können.

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Fachbeitrag von Nina Gust von der Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz zur nächtlichen Versorgung im Quartier. Um altersgerechte Quartiere zu entwickeln, müssen Modelle zur Sicherung der nächtlichen Versorgung entwickelt werden. Die damit verbundenen Herausforderungen der Etablierung eines nachhaltigen Angebots betreffen, wie die Erfahrungen aus den Hamburger LeNa Projekten zeigen, gleichsam die Wirtschaftlichkeit wie auch den Aspekt der Akzeptanz der potentiellen Nutzerinnen und Nutzer.

Fotos: Jana Ostermann, FGW e. V.