Förderzeitraum abgelaufen

SoNah 1.0 – Soziale Nachbarschaften fördern

In einem Quartier mit vielen Problemlagen schult ein Kompetenztraining Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihrer interkulturellen Kommunikationsfähigkeit und in der Wahrnehmung von Netzwerkchancen, um überwiegend ehrenamtlich den Aufbau sozialer Nachbarschaften vorzubereiten.

Förderzeitraum

November 2012 bis April 2013

Programm

Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen

Arbeitsfeld

Kooperation und Vernetzung / Ergänzung und Bündelung von Angeboten / Schließung von Versorgungslücken / Profi-Laien-Mix

Schwerpunkt

Das Projekt macht Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund besser zugänglich und bezieht sie als Mittler oder Helfende mit ein.

Projektträger

Die Wille gGmbH
Müllerstraße 56-58
13349 Berlin
Berlin
www.evangelisches-johannesstift.de

Kurzbeschreibung

Projektziel: Die Perspektive der sozialen Nachbarschaften in Berliner Quartieren fördern.

Berlin ist eine Megapolis, in der verschiedene Kulturen, Religionen und Lebensweisen zusammen treffen. Das Zusammenleben verlangt deshalb ein hohes Maß an Sensibilität, Verständnis und Toleranz füreinander. Der Alltag wie Altersarmut, Sprachprobleme, Gewalt, Bildungsdefizite und Alltagsrassismus erfordert besonders auch ehrenamtliches Engagement in den Quartieren. Dabei sind die kritische Reflexion von eigenen, oft unbewussten Vorannahmen und Stereotypen sowie die Stärkung sozialer, interkultureller und interreligiöser Kompetenzen grundlegende Voraussetzungen für ein konstruktives Miteinander.

Zur aktiven Mitgestaltung von sozialen Nachbarschaften leisten die ehrenamtlichen Vertreterinnen und Vertreter der Mieterbeiräte, als wichtige Multiplikatoren und "Brückenbauer", einen entscheidenden Beitrag. Sie tragen Verantwortung bei der Bewältigung von Problemen, zur Verbesserung der Lebenssituation.

Um Handlungsspielräume zu erkennen, eigene Handlungsansätze auszuarbeiten sowie im Quartier agieren zu können, ist die kontinuierliche Weiterentwicklung und Förderung von sozialen Metakompetenzen bei den Akteuren vor Ort notwendig.

Das Gebiet Moritzplatz/Wassertorplatz befindet sich im demografischen Wandel. Es ist von vielfältigen Kulturen und sozialen Problemlagen geprägt. Dort wurden im Rahmen des Projektansatzes SoNah 1.0 zwanzig ehrenamtliche Mieterbeiräte in ihren Kompetenzen zur Förderung sozialer Nachbarschaften erfolgreich gefördert.

In einem ersten Schritt wurden Handlungsbedarfe für ehrenamtliche Unterstützungs- und Beratungsangebote erhoben, danach eine Kickoff-Veranstaltung durchgeführt und ein bedarfsgerechtes Kompetenztraining für 20 Mieterbeiräte im Quartier Wassertorplatz/Moritzplatz modellhaft erprobt.

An der Umsetzung des Projektes waren die STATTBAU mbH mit der Netzwerkagentur GenerationenWohnen Berlin, die Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG MB mit den Mieterbeiräten, sowie Kiezinitiativen und Akteure im Quartier beteiligt.

Maßnahmen im Projektverlauf

Kontaktaufnahme zu den Kooperations-und Netzwerkpartnern sowie Akteuren  

  • Kooperationsvereinbarung und Planung der Arbeitsschritte mit der Stadtentwicklungsgesellschaft STATTBAU Berlin mbH.
  • Entwicklung eines gemeinsamen Angebotes Kompetenztraining für Mieterbeiräte, Terminplanung.
  • Gesprächstermine: Information und Planung der gemeinsamen Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG MB, Bereich Mieterbeiräte.
  • Recherche zu weiteren Akteuren im Quartier und Prüfung der Beteiligungsmöglichkeiten im Projekt

Planung der Trainingsangebote für Mieterbeiräte  

  • Planung einer KickOff Veranstaltung zur Gewinnung von ehrenamtlichen Mieterbeiräten für das Angebot eines Kompetenztrainings, inhaltliche Abstimmung mit STATTBAU GmbH und der GEWOBAG MB, Organisation der Veranstaltung in der Kiezstube Wassertorplatz
  • Inhaltliche Erarbeitung des Ablaufplanes der KickOff Veranstaltung: interaktive Einstiegsübung und Reflexion, PowerPoint Präsentation zum Projekt So Nah, Inputreferat zum Thema Soziale Nachbarschaften, Vorbereitung einer Präsentationsmappe
  • Inhaltliche Erarbeitung des Trainings: Modul 1 – Nachbarschaft und Kommunikation Verständnis der eigenen Rolle– Koordinieren, Vermitteln, Förderung des Dialogs und Perspektivwechsel
  • Agieren im System und Entwicklung einer systemischen Sichtweise im Kontext: "Mieter – Vermieter – Quartier", Einbeziehen von gesellschaftlichen Akteuren
  • Interkulturelles/ interreligiöses Verständnis im Quartier
  • Organisation und Ablaufplan zur Umsetzung des Trainings mit der GEWOBAG MB und STATTBAU mbH
  • Öffentlichkeitsarbeit: Steckbrief BaS, Pressemitteilung Verteiler der Diakonie, Pressemitteilung GEWOBAG

Durchführung

  • Durchführung der KickOff – Veranstaltung am 08.März 2013, Kiezstube Wassertorplatz 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Vertreterinnen und Vertreter der GEWOBAG Mieterbeiräte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GEWOBAG
  • Durchführung der Trainings für 20 ehrenamtliche Mieterbeiräte, am 15.-16. März 2013 und 22.-23. März 2013, Kiezstube Wassertorplatz
  • Erarbeitung und Erstellung eines Handouts zum Thema Entwicklung von sozialen Nachbarschaften
  • Evaluation der Veranstaltungen, Auswertungsgespräche mit den Projektpartnern, Berichtswesen

Ergebnisse und Wirkung des Projektes

Das Projekt SoNah 01 – Soziale Nachbarschaften fördern, konnte erfolgreich durchgeführt werden. Von Anfang an erfolgte eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner STATTBAU GmbH mit der Netzwerkagentur GenerationenWohnen und der Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG MB – Mieterbeiräte.

Die KickOff Veranstaltung gab 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Quartier Wassertorplatz eine Einführung in die Perspektive sozialer Nachbarschaften und dem eigenen agieren im Quartier. Vertieft wurden die Themen: NahKom - Nachbarschaft und Kommunikation in zwei Trainingsangeboten für je 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ehrenamtlichen Arbeit als Mieterbeiräte, die jeweils von Freitag bis Samstag stattfanden. Das Feedback der Teilnehmer innen und Teilnehmer über die Wirkung für ihre ehrenamtliche Tätigkeit vor Ort wurde dokumentiert, so zum Beispiel "sehr hilfreich für Konfliktgespräche & Gruppenmoderation, neue Herangehensweise an schwierige Situationen, bessere Gesprächskultur pflegen, objektiv sein, eigenes Verhalten erkennen und Situationen einschätzen, besser auf die Mieter und ihre Interessen eingehen können, Mieter in die Nachbarschaft einbeziehen". Die Nachfrage nach weiterer Unterstützung war groß, sodass die Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG MB sich auch über den Projektzeitraum hinaus der weiteren Bearbeitung der Themen Soziale Nachbarschaft, Konfliktmanagement und interkultureller Kompetenzentwicklung verantwortlich sieht, weitere Unterstützungsstrukturen zu schaffen. Das gemeinsam erarbeitete Handout "Soziale Nachbarschaften fördern" der Die Wille gGmbH und STATTBAU mbH steht über dem Projektzeitraum den Akteurinnen und Akteuren im Quartier zur Verfügung.