Förderzeitraum abgelaufen

Katharinenmobil - multifunktionaler mobiler Senioren-, Angehörigen- und Nachbarschaftsdienst

Ein ehrenamtlich betriebener Kleinbus bringt regelmäßig haushaltsnahe Dienstleistungen sowie Begegnungs- und Beratungsangebote in die Dörfer einer Flächengemeinde.

Förderzeitraum

Februar 2012 bis Dezember 2014

Programm

Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen

Arbeitsfeld

Verbesserung der Versorgung im ländlichen Raum

Schwerpunkt

Das Projekt ist auf die speziellen Aufgaben gerichtet, die der demografische Wandel in ländlichen Regionen mit sich bringt.

Projektträger

Katharinenverein e. V.
Neustadt 41
34286 Spangenberg
Hessen

Kurzbeschreibung

Ein Kleinbus bringt regelmäßig ein variables Angebot an haushaltsnahen Dienstleistungen und praktischen Hilfen gegen geringes Entgelt in die weit verstreut liegenden Dörfer einer Flächengemeinde: Beratung, Friseur, Physiotherapie, Lebensmittelgrundversorgung.

Der Besuch des Katharinenmobils wird von einer mobilen Beratungsstelle begleitet, die als vorübergehender Treffpunkt in einer leer stehenden Gaststätte oder in einem Gemeinderaum eingerichtet wird. Damit werden Kontakte und Gesprächsmöglichkeiten geschaffen, die der Vereinsamung älterer Menschen oder pflegender Angehöriger auf dem Land entgegenwirken.

Das Projekt steht in der regionalen Tradition der diakonischen Arbeit von Frauen.

Maßnahmen im Projektverlauf

  • Rekrutierung eines geeigneten Teams für die Besetzung des Katharinenmobils unter Einbindung und Schulung ehrenamtlicher Kräfte
  • Erwerb eines multifunktionalen Kleinbusses ("Katharinenmobil"“)
  • Fachliche Vorbereitung des Teams auf die Einsätze
  • Durchführung eines Piloten (Metzebach) und Ausweitung des Projektes auf weitere Dörfer
  • Gewinnung örtlicher Unterstützerinnen und Unterstützer (Bürgermeister, Kommune, Pfarrer, Sparkasse)
  • Aufbau eines Netzwerks mit geeigneten lokalen Kooperationspartnern
  • Öffentlichkeitsarbeit: Plakate, Kaffeebecher, Schriftzug auf dem Katharinenmobil, beschriftete Kapuzenjacken, Presseartikel, Veröffentlichung des Fahrplans an "schwarzen Brettern" in den Gemeinden
  • Etablierung regelmäßiger, z.um Teil dorfübergreifender Begegnungsangebote für ältere Menschen (FriedelsTreff, gemeinsame Einkaufsfahrten, kulturelle oder Informationsveranstaltungen, mobiler Friseur, Kinovormittag und so weiter)

Aus einem Zwischenbericht zum Projekt

"Wir beginnen in den Dörfern damit, Fragebögen zu verteilen und gehen auf Altennachmittage oder Ähnliches. Dort stellen wir das Projekt vor und vereinbaren Folgetermine, in denen wir mit den Menschen vor Ort Ideen entwickeln. Ein weiterer wichtiger Schritt war es, Mitstreiterinnen vor Ort zu finden, die das Mobil im Dorf bekannt machen und unterstützen. In Metzebach zum Beispiel ist das Mobil schon wöchentlich im Einsatz mit gemeinsamem Einkaufen in der Stadt, Vormittagskino und einer Veranstaltung über Pflege. In Schnellrode wird der Einstieg über die noch sehr intensiv genutzte örtliche Dorfkneipe erfolgen; in Pfieffe wurde bereits bei der ersten Veranstaltung über alternative Wohnmöglichkeiten oder Alten-WGs gesprochen. Auch kooperieren wir mit dem örtlichen REWE für Einkaufsbestellungen. Fazit: Jedes Dorf ist anders und erfordert eine eigene Herangehensweise."

Werkzeuge aus dem Projekt

Ehrenamtliche Kümmerinnen und Kümmerer

Ehrenamtliche Ansprechpersonen für die Nachbarschaftsarbeit in Gemeinden oder Stadtteilen zu benennen, ist in mehreren Projekten erfolgreich praktiziert worden. In Spangenberg heißen sie Dorfkümmerinnen und Dorfkümmerer.
Sie wissen über die Angebote für Ältere in der Region Bescheid, haben ein offenes Ohr für die Wünsche und Probleme der älteren Bürgerinnen und Bürger und regen selbst gemeinschaftliche Aktivitäten an. Besonders gut funktioniert dieser Ansatz dort, wo die ehrenamtlichen Kümmerinnen und Kümmerer durch direkten Zugang zur Stadtverwaltung konkrete Veränderungen für die Belange der Älteren bewirken können oder wo sie durch die kommunalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger unterstützt werden.

Einkaufsfahrten, Fahrdienste, mobile haushaltsnahe und -ferne Dienstleistungen

Einige Projekte konnten durch die Projektförderung ein Fahrzeug erwerben. Damit können ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen regelmäßige Einkaufsfahrten zum Supermarkt oder in die Innenstadt oder Fahrdienste zu Arztpraxen und Veranstaltungen in Anspruch nehmen und sich bei kleineren Transporten helfen lassen. Die Fahrzeuge mussten teilweise für Seniorinnen und Senioren angepasst werden und halten Einstiegshilfen wie Stufen oder Rampen bereit. Die haupt- wie ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer brauchen eine Personenbeförderungserlaubnis und wurden für ihre Aufgabe geschult, zum Beispiel in Sturzprävention und Erste Hilfe.

Zusatzinformationen

Das Projekt erhielt den Ehrenpreis für besonderes ehrenamtliches Engagement des Schwalm-Eder-Kreises.