Förderzeitraum beendet

Mehr als gewohnt, Hoyerswerda

Wohnen mit Technik in einer Genossenschaft

Das Projekt

  • Soziale und architektonische Aufwertung eines Stadtquartiers
  • Selbstständiges Leben und Wohnen durch behutsamen und bedarfsorientierten Einsatz von technischen Hilfsmitteln
  • Ziel: kleine Maßnahmen, große Wirkung
  • Verknüpfung von Technikeinsatz und Energieeinsparung
  • Gestaltung einer nachbarschaftlichen und gemeinwesenorientierten Infrastruktur
  • Stärkung des Wohnviertels als Ort der Gemeinschaft
  • Verbindung mit Wohnberatung, Serviceangeboten und generationenübergreifenden Diensten

Der Standort

Käthe-Niederkirchner-Straße 30
02977 Hoyerswerda
Sachsen
www.lebensraeume-hy.de

Was es bietet

Die Ausgangslage

Die Wohnungsgenossenschaft "Lebensräume" im sächsischen Hoyerswerda ist eine mittelgroße Genossenschaft mit rund 8.000 Wohnungen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebens- und Wohnbedingungen nicht nur der eigenen Bewohnerinnen und Bewohner (Mitglieder) zu verbessern, sondern auch Angebote vorzuhalten, die von allen Bürgerinnen und Bürgern in Anspruch genommen werden können.

Die Genossenschaft versucht, den besonderen und für ostdeutsche Regionen typischen Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv zu begegnen. Die Einwohnerzahl Hoyerswerdas ist auf inzwischen knapp 40.000 gesunken, 1981 betrug sie mehr als 70.000. Neben der Verkleinerung der Bevölkerung stellen sich auch die Alterung und Vereinzelung der Menschen sowie veränderte sozialkulturelle Gegebenheiten als besondere Aufgabe dar.

Das Projekt

Eingebettet in zahlreiche soziale, kommunikative, nachbarschaftliche und serviceorientierte Angebote — Freizeitsport, Müttertreff, Fahrradwerkstatt für Schülerinnen und Schüler und eine Service–Card seien nur beispielhaft genannt — zielt die Genossenschaft im Rahmen ihres Projekts "Mehr als gewohnt" darauf, durch

  • kreative und innovative
  • aber zugleich praktische und nutzerorientierte

technische und infrastrukturelle Hilfen

  • den Lebensalltag der Bewohnerinnen und Bewohner zu erleichtern,
  • Selbstständigkeit zu bewahren oder wieder herzustellen und
  • dem Wunsch des weit überwiegenden Teils der Menschen zu entsprechen, auch bei Eintritt von Hilfe– und Pflegebedürftigkeit nicht in ein stationäres Pflegeheim umziehen zu müssen.

Wie es geplant und gebaut wurde

Um den Bewohnerinnen und Bewohnern die vorhandenen Angebote und Möglichkeiten der technischen Wohnungsumrüstung vorzustellen, hat die Genossenschaft ein Ausstellungs- und Besucherzentrum eingerichtet. Es steht auch anderen Bürgerinnen und Bürgern offen und wird inzwischen auch von Schulklassen und anderen Gruppen besucht. Gezeigt werden etwa

  • Platz und Kraft sparende Küchentechnik, zum Beispiel durch Kombination Herd / Grill und eingebaute Waage
  • Barrierefreie / ebenerdige Sanitärausstattung
  • Elektronische Steuerung der Wohnungsfunktionen (Licht, Heizung und anderes) mittels Bildschirm und Tastfunktionen
  • Kombinierte Dusch-Wanne mit Einstiegstür und Verschlusstechnik
  • Hausnotrufsystem
  • Gardinen-Lift zum Kraft schonenden Abnehmen und Anbringen der Gardine
  • Taubennetz mit Reißverschluss, kombiniert mit Markise für Balkon/Loggia
  • Verringerung der Balkon-Austrittsbarrieren

Die Maßnahmen legen insgesamt Wert auf Einfachheit, leichte Bedienbarkeit, Zweckmäßigkeit und Effizienz. Sie zielen darauf, Erleichterungen für alle Generationen zu schaffen und verdeutlichen so, dass Hilfen für ältere Menschen in der Regel auch Kindern und jungen Familien zugute kommen.

Die überschaubaren technischen und infrastrukturellen Hilfen sind besonders zugeschnitten auf das Bauen und Wohnen im Bestand, das heißt auf die Nachrüstung von bereits bestehenden Wohnungen. Sie bilden damit ein wichtiges Element für das „Betreute Wohnen zu Hause“, einer Wohnform, die ein größtmögliches Maß an Selbstständigkeit und Vertrautheit mit einem möglichst kleinen Maß an institutioneller Hilfe verbindet.

Erste Ergebnisse

Einige bisher probeweise vorgenommene Wohnungsumrüstungen wurden von den Bewohnerinnen und Bewohnern gut angenommen. Es zeigt sich, dass auch diejenigen Menschen, die bereits lange in ihren Wohnungen leben, den Neuerungen aufgeschlossen gegenüber stehen, wenn die Grundsätze der Anwendungsfreundlichkeit und Praktikabilität gewahrt werden und die Menschen ihre Wünsche und Erwartungen einbringen und kritische Rückkoppelungen an die Wohnungsgesellschaft möglich und erwünscht sind. Dies gilt auch und vor allem für ältere Bewohnerinnen und Bewohner.

Projektdetails

Träger

LebensRäume Hoyerswerda eG
Käthe-Niederkirchner-Straße 30
02977 Hoyerswerda

Kosten

circa 5.000 Euro Umrüstungskosten je Wohnung

Förderung

zunächst assoziierter Teilnehmer

Struktur

  • rund 8.000 Wohnungen
  • rund 8.500 Mitglieder
  • Technisches Ausstellungs– und Besucherzentrum

Zusätzliche Angebote

  • Service–Card Handwerksdienste
  • Mehrgenerationenhaus
  • Sport
  • Gesundheit
  • Wellness