Förderzeitraum beendet

Diakonisches Altenzentrum Sarepta, Waltershausen

Hausgemeinschaft mit intelligenter Technik — Umstrukturierung eines Heims

Das Projekt

  • Technikgeleitete Modernisierung einer Einrichtung
  • Einbau eines BUS-Systems für Steuerung, Information, Notruf
  • umfassendes Lichtkonzept mit automatisierter, tageslichtorientierter Steuerung
  • lichttechnische Aufwertung, Lichtdecken in den Innenzonen
  • Sturz-Sensoren; automatischer Notruf; Bewegungsmelder
  • Neugestaltung und Aufwertung aller Nassbereiche sowie der Küchenbereiche auf den WohngruppenEinsatz von 'EvoCare'-Geräten in der Betreuung und Kommunikation, PC-Gedächtnistraining zur Steigerung der Selbstständigkeit
  • Umwandlung des Gebäudes in das Hausgemeinschafts-Konzept
  • grundlegende Erhöhung der Wohn- und Betreuungsqualität
  • Ablaufoptimierung, effektiver und effizienter Personaleinsatz

Der Standort

Schönrasen 2
99880 Waltershausen
Thüringen
https://www.diakonie-gotha.de/cgi-bin/vm/vio.matrix?kd=d88bf7ee64045db&or=813568788

Was es bietet

Informationen zum Träger

Die Josias Löffler Diakoniewerk Gotha gGmbH ist Trägerin von Einrichtungen der stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen der Altenhilfe sowie von Angeboten der offenen Seniorenarbeit.

Das Diakonische Altenzentrum Sarepta in Waltershausen bietet stationäre Pflege, Kurzzeitpflege und offene Seniorenarbeit an. Das Gebäude wurde 1998/1999 als Ersatzneubau für vier nicht den Anforderungen entsprechenden Pflegeeinrichtungen errichtet.

Die 80 Plätze befinden sich in zwei Etagen und sind in acht Wohngruppen gegliedert. Die Einrichtung orientiert sich am Konzept Haugemeinschaften. Die Pflege und Betreuung wird nach dem aktuellen anerkannten Stand geleistet, zugrunde gelegt ist das Modell der fördernden Prozesspflege.

Angebot

Obwohl die Einrichtung noch relativ neu ist, war in baulicher Hinsicht festzustellen, dass sie den Anforderungen an einen wachsenden Pflegebedarf der Bewohnerinnen und Bewohner sowie immer hochaltriger Bewohnerinnen und Bewohner nicht gerecht wurde. Insbesondere war die Beleuchtung völlig unzureichend und stellte eine Behinderung im Pflegealltag dar, aber auch die Kommunikationsübermittlung sowie die Therapiemöglichkeiten entsprachen in keiner Weise den Erfordernissen.

Konzeption und Planung waren geleitet durch die Maßgabe "Sanierung vor Neubau", einer Zielsetzung, die in der Übertragung auch für andere Einrichtungen mit vergleichbarem Problemhintergrund wichtige Erkenntnisse versprach.

Im Zusammenhang mit dem Hauskonzept kann nach erfolgter technischer und gestalterischer Sanierung nun erprobt werden, wie sich moderne Technik auf das Wohlbefinden und die Wahrung der Selbstständigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner auswirken. Diese Informationen sind nicht nur für Einrichtungen der stationären Pflege, sondern auch für andere Wohnformen interessant und wichtig

Wie es geplant und gebaut wurde

Zielsetzung

Durch den Einsatz moderner, behutsam dosierter Technik wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, die technische Substanz des Gebäudes grundlegend neu auszurichten. Wesentlicher 'Baustein' ist hierbei die Beleuchtungs- und Informationstechnik, die über ein BUS-System eine zentrale wie individuelle Steuerung aller angeschlossenen Komponenten ermöglicht und zukunftsoffen für die Einbeziehung weiterer Bestandteile der Haustechnik ist.

Nachfolgend eine Aufstellung der wesentlichen Maßnahmen am Gebäude und der Ausstattung, die insgesamt die Umsetzung neuer Pflegekonzeptionen ermöglichen, die Eigenständigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner fördern, den Bedienungskomfort und Informationsfluss verbessern und darüber hinaus den Energiebedarf des Gebäudes senken helfen.

Umbaumaßnahmen

  • Umbau der Pflegebäder mit Einbau von Fenstern (bei vorher geschlossenen Räumen), der Erneuerung der Be- und Entlüftung, einer neuen Beleuchtung sowie kontrastreicheren und zweckmäßigeren Ausstattungsteilen. Weiterhin wurde in einigen Pflegebädern eine 'Wellnessdusche' eingebaut.
  • Neugestaltung der individuellen Sanitärbereiche: Hier erfolgte ebenfalls zur Verringerung der Sturzgefahr und einer besseren Orientierung die Montage von farbigen Handgriffen, neue Thermostatventile an Brause und Waschtisch ersetzen die bislang zentrale Brauchwasser-Temperaturregelung (Sicherheit, Komfort und Schutz vor Legionellenbildung).

Beleuchtung und Lichtsteuerung

  • Neugestaltung Bewohnerzimmer: Hier wurde insbesondere die Beleuchtungssituation grundsätzlich verbessert durch dimmbare, wesentlich indirekt abstrahlende Deckenleuchten. Waren hier bislang nur 50 Lux (in Augenhöhe) zu messen, ergibt sich jetzt ein regelbarer Wert von mindestens 500 Lux.
  • Neugestaltung der Aufenthaltsbereiche: Einbau einer Lichtdecke mit veränderbarem Farbspektrum (programmierbar beziehungsweise automatisch) bei innen liegenden Bereichen. In den Bereichen, die fassadenseitig über Fenster belichtet werden, wird über neue Deckenleuchten mit Tageslichtnachführung auch in tiefer liegenden Zonen eine angepasste Lichtsituation erzeugt. Neue freundliche Wandanstriche ergänzen die technischen Maßnahmen.
  • Neugestaltung der Flure sowie der Treppenhäuser: Installation neuer Deckenleuchten mit Tageslichtnachführung und in speziellen Zonen von neuen, blendfreien und indirekt abstrahlenden Wandleuchten.
  • Lichtsteuerung: Neben der tageslichtabhängigen Steuerung in den 'öffentlichen' Bereichen wurden relevante Zonen mit Bewegungsmeldern und Restlichtsensoren ausgestattet. Bedienpaneels ermöglichen die Programmierung beziehungsweise die individuelle Anpassung an spezifische Nutzungssituationen.

Technische Einzelmaßnahmen

  • Notrufe und Gefahrenmeldungen: Installation eines WLAN-Netzes mit Datenübertragung auf Telefone für Kommunikation und Informationsübermittlung, die Rufanlage und die Brandmeldeanlage sind eingebunden. Weitere Ausbaumöglichkeiten sind vorgesehen.
  • Desorientierten-System mit Anbindung an das WLAN-Netz: Definierte Zu- und Ausgänge sind mit Signalgebern versehen, die Meldung geben, sofern sich Personen nach außen entfernen wollen.
  • Erneuerung der Wohnbereichsküchen hinsichtlich der Möbel und der technischen Ausstattung, zum Beispiel Einbau von Induktionskochfeldern, Verbrühschutz an Armaturen und insbesondere der Überwachung per 'serve@home' mit einer Betriebs- und Gefahrenmeldung über WLAN an die mobilen Telefone der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
  • Erweiterte Therapiemöglichkeiten bei der Demenzprävention durch den Einsatz von 'Evo-Care'-Geräten für ein computerunterstütztes Gedächtnis- und Bewegungstraining.
  • Einbau elektronischer Heizkörperthermostate, die eine automatische Schließung bei geöffnetem Fenster bewirken.

Projektdetails

Träger

Josias Löffler Diakoniewerk Gotha gGmbH
Diakonisches Altenzentrum Sarepta
Schönrasen 2
99880 Waltershausen

Kosten

circa 405.000 Euro

Plätze

80 stationäre Plätze

Weitere Einrichtungen des Trägers

Pflegestift Geizenberg, pflegefachlicher Schwerpunkt Demenz mit 34 Plätzen

Projektpartner

Architektur

Planungs- und Entwurfsbüro Axel Weber
Hinter dem Anger 16
99947 Kirchheiligen

Planung Haustechnik

Ing.-Büro Steinrück & Jergus
Karlstraße 7
99947 Bad Langensalza

Elektroinstallation

Giegling & von Saal GbR
Gartenstraße 46-50
99867 Gotha

EvoCare Dr. Hein GmbH
Fürther Straße 212
90429 Nürnberg