Förderzeitraum beendet

Integrative Senioren- und Begegnungsstätte Sankt Anna, Pfaffenhausen

Alter und Behinderung - Innovative Techniken für mehr Lebensqualität

Das Projekt

  • Projekt an der Schnittstelle von Alter und Behinderung (vor allem Sehbehinderung)
  • Bauliche und technische Zusammenführung einer Senioren-, Behinderten- und Begegnungsstätte
  • Technikgestützter Einsatz von Orientierungssystemen
  • Ökologisch vorbildliche Gebäudetechnik (Niedrig-Energie-Bauweise, Pelletheizung, regenerative Energieträger)
  • Intelligente und kostenschonende Revitalisierung leer stehender Bausubstanz
  • Flächen- und Kostenoptimierung 
  • Digitales Pflegekommunikationssystem
  • Moderner Verbund von kommunalem und freiem Träger (Dominikus-Ringeisen-Werk)
  • hohe Wirtschaftlichkeit

Der Standort

Krankenhausstraße 1
87772 Pfaffenhausen
Bayern
www.dominikus-ringeisen-werk.de/hauptinhalte/standortliste/pfaffenhausen/seniorenzentrum-st-anna.html

Was es bietet

Ein Ort der Begegnung für Alt und Jung

Pfaffenhausen ist ein traditionsreicher Marktflecken im Landkreis Unterallgäu. Er ist ein sogehanntes Kleinzentrum mit rund 2.700 Einwohnern und gewachsener Wirtschaftsstruktur. Die Marktgemeinde ist ein beliebter Wohn- und Einkaufsort mit leistungsfähigen Geschäften, Handwerks- und Handelsbetrieben, zahlreichen mittelständischen und kleinindustriellen Unternehmen sowie modernen Dienstleistern und Einrichtungen der Gesundheits- und Grundversorgung.

Das neue Seniorenheim ergänzt das qualifizierte, heimatnahe Angebot der Daseinsvorsorge für alle Altersgruppen. Das etwa 100 Jahre alte Gebäude diente einst als Kreiskrankenhaus. Das große Haus wurde nun von der Marktgemeinde Pfaffenhausen umgebaut und erweitert, das Dominikus-Ringeisenwerk-Werk hat das Haus langfristig angemietet. Das modern ausgestattete Seniorenzentrum befindet sich ortskernnah und dennoch in ruhiger Lage in unmittelbarer Nähe zum Blindenheim, der Verbandsschule und dem Kindergarten inmitten einer großzügigen Gartenanlage mit Kneipp-Tretbecken.

Sankt Anna verfügt über 32 Pflegeplätze inklusive eines Kurzzeitpflegeplatzes für pflege- und betreuungsbedürftige Senioren sowie zehn Einheiten Betreutes Wohnen im zweiten Obergeschoss. Jedes Stockwerk ist mit einer lichten Begegnungsstätte sowie Terrasse beziehungsweise Balkon ausgestattet. Das großzügig angelegte Café im Erdgeschoss ist für jedermann geöffnet.

Im Seniorenzentrum sollen im Rahmen eines Integrativen Konzeptes sowohl sehende als auch blinde und sehgeschädigte Senioren in derselben Wohnform betreut werden. In Zusammenarbeit mit dem Kindergarten, der Schule, dem Blindenheim und dem örtlichen Frauenbund wurde ein Konzept zur optimalen Integration der Bewohner des Seniorenzentrums in das soziale Leben der Marktgemeinde Pfaffenhausen erarbeitet.

Wie es geplant und gebaut wurde

Das Pflegeheim im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss

Das L-förmige Gebäude fügt sich aus dem Bestand 'Altes Krankenhaus' und einem Neubau zusammen. Das Erdgeschoss, sowie das 1. Obergeschoss sind im Großen und Ganzen gleich aufgebaut.

Im Südflügel (Neubau) sind ausschließlich Pflegezimmer untergebracht, der bestehende Altbau wurde komplett entkernt und bietet Platz für weiter sechs Pflegezimmer sowie das Stützpunktbüro, das Pflegebad und öffentliche WC-Anlagen. An der Kreuzung zwischen Alt- und Neubau befindet sich das Herzstück des Gebäudes – eine großzügig angelegte Begegnungsstätte mit Wintergarten – sowie großer Terrassenanlage. Das Treppenhaus auf der Nordseite des Gebäudes bringt zusätzlich Tageslicht in die Flure und in die Begegnungsstätte.

An beiden Enden des Gebäudes sind Fluchttreppen angebracht, die für einen zweiten Rettungsweg im Notfall sorgen. Die Fluchtwegtüren sind mit Fluchtweg-Terminals ausgestattet, diese geben die Türen nur im Notfall frei, sodass das Weglaufen von demenzkranken Personen verhindert wird. In allen Pflegezimmern ist eine eigene Nasszelle mit nahezu 5 Quadratmetern untergebracht. Die Höhe der Fensterbrüstung in den Pflegezimmern wurde mit 70 cm gewählt, sodass auch bettlägerige ältere Menschen aus dem Fenster blicken können. Außerdem sind die Fenster in den Pflegezimmern mit einem TipTronic-Beschlag ausgestattet, dieser Beschlag ermöglicht das Kippen der Fenster automatisch auf Knopfdruck beziehungsweise vom Bett aus.

Auf allen Fluren sind Versorgungsschränke für das Personal untergebracht. Die Lichtrufanlage sowie die EIB-Steuerung sind auf dem neuesten Stand der Technik. Die großzügig angelegte Gartenanlage im Innenhof ist für jedermann zugängig.

Die insgesamt 10 Wohnungen verteilen sich auf dem 2. Obergeschoss des Gebäudes. Die Wohnungen bestehen zum größten Teil aus vier Räumen und weisen eine Grundfläche zwischen 35 und 50 Quadratmetern auf. Jede Wohnung hat eine eigene Küchenzeile, ein Bad mit großer bodenbündiger Dusche sowie ein Wohn- und Schlafzimmer. Die Fenster haben auch hier eine Brüstungshöhe von 70 cm, sodass man auch im Sitzen nach draußen blicken kann. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über den Haupteingang und von dort aus über das Treppenhaus beziehungsweise den Aufzug in das 2. Obergeschoss. Die Zugangstüren sind mit einem Fingerprint-System ausgestattet, dadurch müssen die Bewohner keinen Schlüssel mit sich führen.

Projektdetails

Träger

Markt Pfaffenhausen
Hauptstraße 34
87772 Pfaffenhausen

Betreiber

Dominikus-Ringeisen-Werk
Filiale Pfaffenhausen
Regens-Rößle-Straße 2
87772 Pfaffenhausen

Architektur

Jakob-Architekten
Hauptstraße 4
87772 Pfaffenhausen

Baubeginn

Februar 2006

Fertigstellung

Juli 2007

Gesamtkosten

circa 4.700.000 Euro

Förderung Teilprojekt "Intelligentes Heim"

circa 450.000 Euro

Förderung Bayerische Landesstiftung

275.000 Euro

Förderung LEADER+

530.000 Euro

Förderung Landkreis Unterallgäu

200.000 Euro

Grundstücksfläche

6.200 Quadratmeter

Netto-Grundfläche

2.650 Quadratmeter

Umbauter Raum

14.600 Kubikmeter

Plätze

  • 16 Pflegeplätze speziell für blinde / sehbehinderte Seniorinnen und Senioren
  • 16 Pflegeplätze für Seniorinnen und Senioren
  • 10 Wohneinheiten für Betreutes Wohnen
  • Begegnungszentrum des Marktes Pfaffenhausen
  • Räume für den Katholischen Frauenbund

Weitere Einrichtungen des Betreibers

  • Förderzentren (schulische Einrichtungen)
  • Werkstätten und Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen an verschiedenen Standorten in Bayern
  • Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in 86513 Ursberg

Projektpartner

Elektrische Fenstergriffe / TipTronic

Schüco International KG
Industriestraße 12
86637 Wertingen

Ergonomisches Greifen im Bad

FSB – Franz Schneider Brakel GmbH & Co. KG
Nieheimer Straße 38
33034 Brakel

Fingerprintsystem

GIRA Giersiepen GmbH & Co. KG
Dahlienstraße
42477 Radevormwald

Integrierter elektrischer Türöffner

Küffner Aluzargen GmbH & Co. oHG
Kutschenweg 12
76267 Rheinstetten

Brandschutzfassade aus Holz

Raico Bautechnik
Gewerbegebiet Nord 2
87772 Pfaffenhausen