Bundesweite Aktionstage Gemeinschaftliches Wohnen
Praxisprojekte und Fachtagungen zeigen Hilfen für altersgerechtes und barrierefreies Leben und Wohnen auf
Am 15. September 2012 trafen sich in Göttingen Praktiker und Wissenschaftler zum Fachkongress "Morgen leben und wohnen – Altersgerecht, barrierefrei, gemeinschaftlich und nachbarschaftlich". Die Veranstaltung bildete den Auftakt der Bundesweiten Aktionstage "Bei der Zivilgesellschaft zu Hause" vom 21. bis 23. September 2012. Darauf hat das Bundesfamilienministerium aus Anlass des Internationalen Tages der älteren Generation hingewiesen, der traditionell am 1. Oktober begangen wird und das Engagement älterer Menschen für das soziale und gesellschaftliche Leben würdigt.
Der demografische Wandel – das Älterwerden, die zunehmende Vereinzelung und kulturelle Vielfalt - stellt in den meisten Ländern die Gesellschaft gerade bei der Gestaltung und Anpassung altersgerechter Wohnungen, Stadtviertel und Regionen vor neue Aufgaben. Denn die zunehmende Lebensdauer führt auch zu veränderten Anforderungen an den Wohnraum. Hier bieten gemeinschaftliche Wohnformen einen Lösungsansatz für die sich wandelnde Gesellschaft an. Sie entsprechen dem Wunsch vieler Menschen nach Kommunikation und sozialen Kontakten - und bringen zugleich erhebliche Potentiale für Gemeinwesen, Wohnungswirtschaft und nicht zuletzt auch für das Gesundheitssystem hervor. Gemeinschaftliches und nachbarschaftliches Wohnen können dazu beitragen, unnötige Umzüge in Pflegeheime zu vermeiden und dadurch Sozialhaushalte zu entlasten.
Im ganzen Bundesgebiet nutzten Projekte, Wohnungsunternehmen und Kommunen die Aktionstage, um die Entstehung neuer Wohnformen in ihrer Stadt oder Gemeinde bekannt zu machen. Sie haben Infoveranstaltungen und Fachtagungen rund um das Thema selbstbestimmtes und gemeinschaftliches Wohnen organisiert, innovative Wohnprojekte vorgestellt und Bürgerinnen und Bürger über das gemeinschaftliche Wohnen informiert.
Die unter Federführung des Forums Gemeinschaftliches Wohnen e. V. durchgeführten Aktionstage werden vom Bundesfamilienministerium im Rahmen des "Europäischen Jahres des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen 2012" gefördert.
Im Ergebnis hat das FGW unter anderem drei Praxisbroschüren erarbeitet, die allen Neugierigen sowie Kommunen und Wohnungsunternehmen Hinweise und Tipps zu Fragen des gemeinschaftlichen Wohnens gibt.