Studie zu Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen
Potenziale gemeinschaftlicher Wohnformen für Familien und ältere Menschen
Das Deutsche Jugendinstitut und die Hochschule Karlsruhe haben in einer Studie gemeinschaftliche Wohnformen im urbanen und ländlichen Bereich untersucht. Das Kooperationsprojekt beleuchtet die lebensweltlichen Bedingungen und Bedarfe von Familien und älteren Menschen in gemeinschaftlichen Wohnprojekten aus raumwissenschaftlicher sowie aus sozialwissenschaftlicher Perspektive.
Neben zwölf Fallstudien zu Wohnprojekten in Deutschland, der Schweiz und Österreich wurden eine Online-Befragung von mehr als vierhundert Haushalten in etwa neunzig Wohnprojekten, sechzehn Expertinnen- und Experteninterviews und fünf Familieninterviews durchgeführt. Bei der Auswahl der Fallstudien wurden zur Abbildung der Vielfalt gemeinschaftlicher Wohnformen Projekte mit unterschiedlichen baulichen und sozialen Schwerpunkten berücksichtigt.
Bezogen auf ältere Menschen wurde unter anderem betrachtet, ob gemeinschaftliche Wohnformen einen möglichst langen Verbleib im gewohnten Umfeld fördern, inwieweit Unterstützung im Alltag gerade auch bei Hilfsbedürftigkeit erfolgt und ob Vereinsamung entgegengewirkt wird. Praxisbeispiele aus den Wohnprojekten veranschaulichen die verschiedenen Ansätze.
Nach den Erkenntnissen der Studie fördert gemeinschaftliches Wohnen ein selbstbestimmtes Leben im Alter und die Bildung generationenübergreifender Netzwerke, die Unterstützung, Fürsorge und Entlastung im Alltag bieten. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass die Wohnprojekte soziale und räumliche Anpassungen an sich verändernde Bedarfe in unterschiedlichen Lebensphasen ermöglichen. Die Studie zeigt auch auf, wie den mit gemeinschaftlichem Wohnen für die Bewohnerinnen und Bewohner verbundenen Herausforderungen in den Projekten gewinnbringend begegnet werden kann.