Aus der Pandemie lernen

Ansätze zur umweltbewussten Gestaltung von Bauprojekten

Die Pandemie hat in besonderer Weise den Stellenwert des Wohnens für ein selbstbestimmtes Leben deutlich gemacht. Damit wir uns wohlfühlen, kommt der Gestaltung von Gebäuden und Wohnungen, der Wahl von Materialien und Baustoffen, eine hohe Bedeutung zu. Das war schon vorher so, stellt Projektinitiativen und Planungen jedoch angesichts eines gewachsenen Bewusstseins an gesunde Lebens- und Wohnumgebung vor neue Herausforderungen.

Anregungen, wie eine Planung und Realisierung von Projekten nachhaltig und möglichst schadstoffarm erfolgen kann, gibt beispielsweise das Portal WECOBIS - Ökologisches Baustoffinformationssystem www.wecobis.de. Es wurde vom Bundesinnenministerium (heutiges Bauministerium) gemeinsam mit der Bayerischen Architektenkammer entwickelt und richtet sich an Bauherrinnen und Bauherrn, Architektinnen und Architekten und weitere Beteiligte an Bauvorhaben. Das Portal informiert über Materialökologie und Materialauswahl und hält unter anderem Planungs- und Formulierungshilfen zur Ausschreibung gesundheitsbewusster Baustoffe bereit. Dabei geht es auch um die Themen Innenraumluft und Luftzirkulation, Baustoffe und Klimaschutz sowie um die Möglichkeiten und Kriterien für eine Zertifizierung, etwa durch das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude – QNG. In weiterführenden Fundstellen werden grundsätzlich infrage kommende alternative Baumaterialien wie zum Beispiel Holz, Lehm oder Kork unter den Gesichtspunkten Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit beleuchtet. Tipps und Hinweise gibt es zudem, worauf beim Rückbau von Gebäuden mit dem Ziel der Minimierung von Schadstoffgefahren geachtet werden sollte.

Die vorgenannten Informationen machen deutlich: Mehraufwand und Kostensteigerungen können vor allem dann vermieden werden, wenn die Themen von vornherein mitgedacht und in das Konzept einbezogen werden. Aber es gibt auch Chancen, bereits laufende Planungen nachzusteuern und erfolgreich zu gestalten.