Vom Klassenzimmer ins Wohnzimmer

Bewohnerschaft in Uebigau formiert sich: Ehemalige Chemielehrerin soll in alten Chemieraum einziehen, der zur Wohnung umgebaut wird

Das Interesse der Menschen im brandenburgischen Uebigau (Landkreis Elbe-Elster) ist deutlich spürbar. An "ihrer" alten Schule passiert etwas – sie soll umgebaut werden in ein modernes Projekt des gemeinschaftlichen, barrierearmen und genossenschaftlichen Wohnens. Nach Jahren des Leerstands kommt somit wieder Leben in das Gebäude, das viele aus ihrer Kindheit und Jugend – wie das halt als Schülerin oder Schüler so ist – mit so manchen Erinnerungen verbinden. Viele davon scheinen positiv zu sein, denn schon seit Jahren engagieren sich viele Menschen, darunter "Ehemalige", bei Arbeiten im und am Gebäude: Aufräumen, Entrümpeln und vieles mehr. Zu einem Treffen am Standort des Projekts Anfang April kamen folglich viele Neugierige und Interessierte.

In die geplanten 27 Wohnungen werden voraussichtlich rund 50 Menschen einziehen können und hier ein Zuhause finden. Begegnungen und soziale Kontakte werden großgeschrieben, ebenso ein aktives Leben in schöner und ansprechender Umgebung. Dass hier ein vorhandenes Gebäude genutzt und von einem Neubau "auf der grünen Wiese" und damit von unnötigen Versiegelungen abgesehen wird, hat auch das Bundesfamilienministerium fachlich überzeugt und zu einer Aufnahme in das Bundesmodellprogramm AGIL bewogen: Altersgerecht, gemeinschaftlich und inklusiv leben ist das Motto. Gemessen an den Gesamtkosten ist der Förderanteil nur klein, so dass weitere Mittel dringend benötigt werden. Dabei ist dem Projekt Glück und Erfolg zu wünschen. Denn erste Reservierungen sind bereits da. So hat sich die ehemalige Chemielehrerin gemeldet, die in ihren ehemaligen Chemieraum einziehen möchte – dann als modern ausgestaltete Wohnung, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht und einem Alleinsein entgegenwirkt.

Weitere Informationen

zum Projekt "Alte Schule in Uebigau: Vom Klassenzimmer ins Wohnzimmer":
wohnprojekt-uebigau.de

über das Modellprogramm AGIL auf der Seite des FORUM:
agil.fgw-ev.de