Erfolgsgeschichten

Geförderte Projekte in Nürnberg, Külz und Vrees mit Gespür für die Menschen und weiteren Innovationen

Den Menschen ein selbstbestimmtes Leben und Wohnen zu ermöglichen, Teilhabe zu fördern und Vereinsamung entgegen zu wirken: Diesen bis heute gültigen Zielen haben sich Projekte gewidmet, die auch Jahre nach der Förderung durch das Bundesfamilienministerium Bestand haben. Dabei haben sie sich weiterentwickelt und neue Herausforderungen und Themen aufgegriffen.

Anders zu wohnen, sich auf Gemeinschaft einzulassen und dem Alleinsein Adieu zu sagen. Dies einte bereits vor rund 15 Jahren eine Gruppe engagierter Menschen in Nürnberg, die ihre Pläne an der Idee eines so genannten inneren Versorgungsverbunds ausrichteten, der Seniorinnen und Senioren sowie alleinerziehenden Menschen mit ihren Kindern Möglichkeiten der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung bietet. Dabei versteht sich das Projekt nicht als geschlossene Veranstaltung, sondern sieht sich als Teil einer guten Nachbarschaft und eines funktionierenden Wohnumfelds, nicht zuletzt durch die Kindertagesstätte, durch Kleingewerbe und Räume für Veranstaltungen, die auch Menschen des Stadtviertels nutzen können. Menschen aus zehn Nationalitäten leben und wohnen heute in den insgesamt 44 Wohnungen, darunter auch eine Frau aus der Ukraine. Sie ist zwar weder Seniorin noch alleinerziehend und passt demnach eigentlich nicht ins Konzept. Dennoch ließen die Bewohnerinnen und Bewohner ihr Herz sprechen und brachten die junge geflüchtete Frau bei sich unter.

Die Erfolgsgeschichte von "Anders wohnen" in Nürnberg hat jetzt auch der Verband der Privaten Bausparkassen e. V. in der aktuellen Ausgabe seiner Zeitschrift "Wohnen in Deutschland" aufgegriffen – und stellt dem Projekt ein insgesamt gutes Zeugnis aus. Dabei wurde auch nicht ausgespart, was im Alltag eines engen Zusammenlebens immer wieder neu ausgehandelt werden muss.

Am besten lernend und vernetzt

Dass Projekte im besten Fall auch lernende und sich entwickelnde Systeme sind, zeigt das gleichzeitig erschienene Trendheft "Wie wir in Zukunft wohnen werden", das vom Verband der Privaten Bausparkassen e. V. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zukunftspolitik in Berlin erarbeitet worden ist. Es erläutert, wie vielfältig Bauen und Wohnen heute gedacht wird – und welche Projekte Vorbildcharakter haben. Unter ihnen befinden sich auch die beiden Standorte in Külz (Rheinland-Pfalz) und in Vrees (Niedersachsen), die ebenfalls durch das Bundesfamilienministerium im Themenfeld "Zuhause im Alter" gefördert worden sind. Sie stellen sich auch weiterhin aktuellen sozialen, demografischen und ökologischen Herausforderungen etwa der Energieversorgung, des Wohnens und der Mobilität im ländlichen Raum – und bauen dabei auf die erreichten Standards auf. Für die jeweiligen Kommunen, die zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure und die weiteren Beteiligten ist klar: Ihre Initiative ist nicht der Abschluss, sondern der Beginn eines Weges, der die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt und konkrete Antworten gibt, auch in der Zeit nach der Förderung.

Weitere Informationen

Programm "Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen" (Laufzeit bis 2014):
seniorenbueros.org/Projekt/nachbarschaftshilfe-und-soziale-dienstleistungen

Vorstellung Projekt Vrees im Serviceportal (13. April 2018):
Gemeinde Vrees erweitert Angebote

Verband der Privaten Bausparkassen e. V.

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