"15 Jahre eine gute Zeit"
Jubiläum des alternativen Wohnprojekts für Senioren, Alleinerziehende und Kinder in Nürnberg
Sie wollten anders wohnen. Eine neue Form des Zusammenlebens sollte es sein, mit einer Balance aus Gemeinschaft und Miteinander einerseits und der Möglichkeit, sich auch mal zurückziehen und dem Trubel entgehen zu können, auf der anderen Seite. Das Experiment hat sich gelohnt – in diesen Tagen feierte das Nürnberger Projekt "Anderswohnen" seinen 15. Geburtstag.
Rund um die Idee eines inneren Versorgungsverbundes ist es dem Projekt in dieser Zeit gelungen, ein System der gegenseitigen und wechselseitigen Hilfe aufzubauen, in dem die Menschen füreinander da sind und sich dort unterstützen, wo es möglich ist. Indem ältere Bewohnerinnen und Bewohner sich zum Beispiel um die Kinder der Alleinerziehenden kümmern, können diese einer beruflichen Tätigkeit oder einer Ausbildung nachgehen. Umgekehrt unterstützen die Kinder und Jugendlichen die Älteren bei neuen Techniken, dem Umgang mit dem PC oder beim Einkaufen.
Die im Haus untergebrachte Kindertagesstätte ergänzt den generationsübergreifenden Ansatz und bietet weitere Möglichkeiten für Austausch und soziale Kontakte. Dies gilt ebenso für das kleine Café mit Bäckerei, das den verkehrsberuhigten Platz vor dem Haus belebt und ein Treffpunkt ist für Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses und des Stadtteils. Anderswohnen hat sich damit auch als beispielgebendes Konzept entwickelt, wie Einsamkeit vermieden und den inzwischen rund 1,5 Millionen alleinerziehenden Menschen mit minderjährigen Kindern eine passende Wohn- und Lebensform geboten werden kann.
Mandy Fuhrmann, Geschäftsführender Vorstand der Genossenschaft, hebt zum Jubiläum das hohe Engagement "ihrer" Bewohnerinnen und Bewohner hervor, ohne das "Anderswohnen" nicht denkbar wäre. Sie dankt den vielen, die beteiligt sind, unterstützen und fördern – beim Bau vor mehr als 15 Jahren waren dies neben anderen das Bundesfamilienministerium, die Bayerische Landesstiftung und die Stadt Nürnberg. "Es war eine gute Zeit", sagt Mandy Fuhrmann, "die hoffentlich noch weitergeht und gerade in der heutigen Zeit den Menschen Orientierung, Zusammenhalt und ein Zuhause bietet."
Weitere Informationen
zum Wohnexperiment Wohnen Plus – Anderswohnen in Nürnberg
www.anderswohnen-nuernberg.de
in der Meldung zum achtjährigen Bestehen von Anderswohnen 2017
24.11.17-andersWOHNEN - Nürnberg