Preisgekröntes Wohnprojekt

Nach dem Einzug. Über das gemeinschaftliche Leben in der Spiegelfabrik Fürth.

Vor zwei Jahren, nach einer arbeitsintensiven Phase des Vorbereitens, Planens und Bauens konnten die Projektmitglieder ihr neues Heim in der Spiegelfabrik Fürth beziehen, die vom Bundesfamilienministerium im Rahmen des Programms "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben" gefördert wurde.

Das gemeinschaftliche Leben entfaltet sich seitdem in vollen Zügen. Martina Oertel, Bewohnerin des Projekts, berichtet: "Morgen haben wir einen großen Workshop der Bewohnenden zu den Regeln unseres Zusammenlebens. Das wird richtig spannend. Aber wir sind eigentlich mit unseren hundert Erwachsenen und fünfzig Kindern unter einem Dach ein erstaunlich solidarischer Haufen. Derzeit beschäftigt uns alle der Klimawandel und wie wir es schaffen, noch mehr Wasser auf unserem Grundstück zu sammeln. Dann müssen wir unsere Dachterrasse irgendwie beschatten, weil es doch ganz schön heiß werden kann. Und dann wollen wir noch vier neue Bäume pflanzen. Mit der Stadt Fürth sind wir in Absprache, ob wir vor unserem Gebäude eine begrünte und verkehrsberuhigte Zone, quasi als kleinen Quartiersplatz, schaffen können."

Baulich wie konzeptionell erntete der moderne Holz-Hybrid-Bau mit Blockheizkraftwerk bereits viel Lob. So belegte das Projekt beim "polis-award 2022" den dritten Platz in der Kategorie "Urbanes Flächenrecycling" und gewann, dank tragbarer Kosten im Wohnungsbau bei gleichzeitig hoher baulicher Qualität, den Deutscher Bauherrenpreis 2022. Auch eine Nominierung für die Shortlist des "DAM-Preis 2023" zählt zu den Erfolgen. Ein wesentlicher Aspekt für die Förderung im Rahmen des Modellprogramms "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben" war insbesondere der sozial ausgewogene Mix aus genossenschaftlichen Wohnungen, Wohneigentum und Wohngemeinschaften zur Miete für Studierende, junge Geflüchtete und Menschen mit geistiger Behinderung sowie die herausragende Quartiersorientierung der Projektgruppe.