Erstklassige Architektur

Dorfscheune Hof Prädikow und Spiegelfabrik Fürth als herausragende Bauten gewürdigt

Zwei durch das BMFSFJ im Bereich Wohnen geförderte Projekte wurden in diesem Jahr im DAM Architekturpreis des Deutschen Architekturmuseums ausgezeichnet und haben es damit auch in das Deutsche Architektur Jahrbuch geschafft: Die Dorfscheune Hof Prädikow und die Spiegelfabrik Fürth. Aus rund 100 Nominierungen, darunter auch internationale Projekte, kam die Dorfscheune Hof Prädikow unter die Finalistinnen und Finalisten und auf Platz 4. Die Spiegelfabrik wurde für die Shortlist des Preises ausgewählt.

Von alten Produktionsstätten zu innovativen Wohn- und Lebensräumen

Der Hof Prädikow in Brandenburg, bis zur Wende mit einer Brennerei, einer Schmiede, Scheunen, Landwirtschaft und Wohngebäuden ausgestattet, wird seit einigen Jahren Schritt für Schritt in einen mustergültigen Standort des gemeinschaftlichen Lebens und Wohnens in denkmalgeschützter Umgebung (weiter-)entwickelt. Mit der Dorfscheune als Herzstück des alten Gutshofs ist Prädikow auch für Besucherinnen und Besucher nach außen geöffnet. Die historische Holzkonstruktion der Scheune blieb dabei so gut es ging erhalten. Durch moderne Raum-, Bau- und Materialkonzepte wurden verschiedene Nutzungsbereiche kreiert – etwa ein Saal für Veranstaltungen, ein Coworking Space, ein Meetingraum, ein Café und ein "Dorfwohnzimmer". Das Projekt wird noch bis Ende 2023 im laufenden Programm "Leben wie gewohnt" gefördert und ist schon jetzt ein Vorzeigeobjekt des modernen Lebens, Wohnens und Arbeitens im ländlichen Raum.  

Die Spiegelfabrik Fürth, bis circa in die 1950er Jahre eine Produktionsstätte für Spiegel und Glas, wurde von einer Baugruppe in ein generationenübergreifendes, vielfältiges und inklusives Wohnprojekt umgewandelt. Von den Bestandsgebäuden erhalten werden konnte die alte Schmiede – die nun zu einer Fahrrad-, Keramik- und Holzwerkstatt und einem Arbeitsraum für die Bewohnerinnen und Bewohner wird. Dabei verfügt das Projekt über diverse Freiräume und Begegnungsorte und hat neben verschiedenen Höfen auch einen Gemeinschaftsgarten auf dem Dach. In einer Mischung aus Eigentums-, Genossenschafts- und Mietwohnungen leben seit 2021 Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkünfte, ebenso wie Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung zusammen. Das Projekt wurde bis 2019 im Programm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben" gefördert und findet große Resonanz im öffentlichen und fachlichen Raum. So hatte die Spiegelfabrik zuvor bereits den Deutschen Bauherrenpreis "Hohe Qualität - Tragbare Kosten im Wohnungsbau" gewonnen.

Jährliche Auszeichnung und Würdigung

Mit dem DAM Preis für Architektur des Deutschen Architekturmuseums werden seit 2007 jedes Jahr herausragende Bauten ausgezeichnet. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren wird ein Siegerobjekt gekürt und gemeinsam mit den Finalistinnen und Finalisten sowie weiteren Bauten der Shortlist unter anderem im Deutschen Architektur Jahrbuch gewürdigt.