Wohnen in Natur und Gemeinschaft

Abteilungsleiter im BMFSFJ übergibt Bewilligungsbescheid für ökologischen und barrierefreien Rundgang im Hof Prädikow

Leben, wohnen und arbeiten in naturnaher Umgebung, in selbst gewählter Gemeinschaft und mit gegenseitiger Unterstützung – das alles gelingt auf Hof Prädikow. Der mehr als 100 Jahre alte Vierseithof im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland lag nach der Wende lange brach, wurde 2016 von der gemeinnützigen Stiftung "trias – Boden, Ökologie und Wohnen" gekauft und per Erbbaurecht an die Berliner Genossenschaft SelbstBau übertragen. In Kooperation mit einem Verein der Bewohnerinnen und Bewohner wird der ehemalige landwirtschaftliche Betrieb schrittweise saniert und ist heute ein bereits mehrfach in Wettbewerben ausgezeichnetes Projekt des generationengerechten Wohnens.

Jetzt soll die Lage des Hof Prädikow – mitten in der Natur – in den Fokus gerückt werden. Dafür hat die Genossenschaft sich mit ihrem Konzept für einen "Rundgang durch einen ökologischen und barrierefreien Lebensraum" beim Bundesfamilienministerium für eine Förderung beworben – und wurden ausgewählt. Andreas Schulze, Leiter der Abteilung "Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege" im BMFSFJ machte sich bei seinem Besuch am 20. Oktober 2023 ein persönliches Bild und zeigte sich überzeugt vom hohen Engagement der Akteurinnen und Akteure: "Ich bin beeindruckt von dem, was hier bereits mit der Errichtung der Wohngebäude, den Möglichkeiten für Begegnung und soziales Miteinander geschaffen worden ist. Umso mehr freut es mich, dass in einem weiteren Bauabschnitt nun die umweltgerechte und inklusive Gestaltung der Außenanlagen in den Blick genommen und die Nachhaltigkeit des Projekts dadurch noch einmal deutlich erhöht wird", sagte Andreas Schulze. Er überreichte der Genossenschaft den Zuwendungsbescheid über Bundesmittel in Höhe von 200.000 Euro.

Ziel des Projekts ist vor allem der schonende Umgang mit Wasser. Ein Regenwassermanagement steuert das Auffangen, die Rückhaltung und Speicherung von Regenwasser. Da es ein Sanierungsprojekt ist, werden keine Flächen neu versiegelt. Beim Thema Hitzeschutz sollen ebenfalls neue Akzente gesetzt werden. Natürliche Verschattungen durch Pflanzen und Bäume, aber auch ein kuppelförmiger sogenannter "Schattendome" spendet Kühle und schützt bei steigenden Temperaturen im Sommer. Außerdem soll durch die Vermeidung von Schwellen und Barrieren auch Menschen eine Nutzung des Areals ermöglicht werden, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind – und das trotz der nicht einfachen baulichen Bedingungen und des Denkmalschutzes, der nicht jede Maßnahme zulässt.

Die ökologische und barrierefreie Gestaltung der Außenanlagen in Prädikow ist Teil des aus drei Projekten bestehenden Pilotvorhabens "Das alters- und klimagerechte Haus“, mit dem das BMFSFJ zur innovativen Weiterentwicklung des Bauens und Wohnens beitragen will. Der Abteilungsleiter im Bundesfamilienministerium dankte bei seinem Besuch der Hofgruppe dafür, dass auch das Dorfleben aktiv einbezogen wird – zum Vorteil aller. Viele Bekanntschaften seien bereits geknüpft und soziale Akzente gesetzt worden. Dies gelte zum Beispiel für die alte Dorfscheune, die in eine moderne Begegnungs- und Veranstaltungsstätte umgewandelt wurde und in einem Coworking Space auch Möglichkeiten für digitales Arbeiten bereithält. "Wohnraum für Alt und Jung, die Solidarität der Gemeinschaft und die einladenden Gartenbereiche ergänzen sich und helfen auch, Einsamkeit zu vermeiden. Der Hof Prädikow ist für mich ein Vorbild für den ländlichen Raum", fasste Abteilungsleiter Andreas Schulze seine Eindrücke zusammen und wünschte den Verantwortlichen Glück und Erfolg für die weitere Arbeit.

Weitere Informationen

zum Hof Prädikow – Leben, wohnen und arbeiten im ländlichen Raum
hof-praedikow.de

zum Projekt  

zur Filmdokumentation (Stand vor der Projektrealisierung)
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zur Fotodokumentation
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